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§. 706.
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Aus dieser magnetischen Kraft
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der Erde wird begreiflich, wie
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eiserne Stangen, die lange | 623Zeit
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aufwärts gerichtet gestanden haben,
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wie z. E. Kreutze auf Thürmern,
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oder anderes Eisen, das lange an
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einem erhobenen Orte ruhig gestan-
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den hat ohne zu rosten, dadurch
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selbst zu Magneten werden können.
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Ja ein jedes Stück langes Eisen, das
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nur vertical gehalten wird, zeigt in
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dieser Stellung eine schwache mag-
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netische Kraft, und zwar wird das
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nach unten gerichtete Ende zum
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Nordpole, das nach oben gerichtete
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zum Südpole. Auch wächst Eisen-
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rost, Fett und gemeiner Stein mit
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der Zeit in einen Magnet zusam-
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men.
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Description de l’aimant, qui s’est formé
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à la pointe du clocher neuf de nôtre
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Dame de Chartres, par M. Valle-
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mont. à Paris 1692. 12.
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Nur an wenigen Gegenden und
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selten zeigt die Magnetnadel mit
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ihrer nördlichen Spitze genau nach
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Norden, vielmehr weicht sie
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meistens mehr oder weniger nach
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Westen oder Osten ab. Den Winkel,
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um den die Magnetnadel von der
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Mittagslinie abweicht, mißt man
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nach Graden und deren Theilen,
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und giebt durch ihn die Größe der
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Abweichung der Magnetnadel (de-
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clinatio acus magneticae) an. Genaue
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Beobachtungen haben gezeigt, daß