I. Einleitung in die Naturlehre. §. 8. 9.
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1die Astronomie. Nun ist das Copernikanische System fast ganz
2außer allen Zweifel gesetzt. Es ist gleichsam das Paradigma, nach
3welchem man alle übrigen Entdeckungen dekliniren sollte. Hier
4ist der menschliche Verstand am weitesten und tiefsten einge-
5drungen. Die Reihe der Hypothesen in der Astronomie ließe sich
6vielleicht mahlen. Jetzt sind wir endlich im Reinen.
7§. 18.
8Bücherkenntniß.
9Ueber NewtonsPhilosophiæ naturalis principia mathematica
10hat man vortreffliche Commentare, unter welchen sich der von
11zwey Jesuiten, Le Seur und Jaquier, auszeichnet. Ein Englän-
12der schrieb auch einen Commentar darüber und | bekam 112237
13Subscribenten. Wie viel würden wohl in Deutschland zu einem
14solchen Werke subscribiren?
15Muschenbroecks Werk kam nach seinem Tode heraus. Die
16Astronomie ist ausgeschlossen. Von der Physik aber ist alles Merk-
17würdige darinn enthalten, was zu seiner Zeit bekannt war.
18Desaguliers ist vorzüglich in der Mechanik umständlich. Das
19Leichte ist grob gedruckt, das Schwere mit kleinen Lettern.
20Pater Boskowitsch muß studirt werden, wenn man schon
21etwas fest ist.
22Van Swindens Werk ist das gründlichste, was in der neuern
23Zeit über die Physik geschrieben ist. Vorzüglich schätzbar wegen
24der Citationen. Schade, daß das Werk noch nicht vollendet ist!
25Leonhard Eulers Briefe, von Kries zu Gotha übersetzt, ver-
26dienen vorzüglich em|pfohlen zu werden. Dagegen wimmeln Hu-38
27bes Briefe von Grillen; sind aber dabey doch angenehm zu lesen.
28Gehlers Wörterbuch sollte sich eigentlich Jeder, der Physik
29studirt, anschaffen. Ein Buch der Art hat man gar nicht in andern
30Wissenschaften. – Von dem Fischerschen, wodurch jenes frey-
31lich bald zur Antiquität werden wird, besonders wenn Gilbert
32noch lange mit dem zweyten Supplementbande zögert, hat Lich-
33tenberg nur den ersten Band erlebt.