II. Über die Körper überhaupt. §. 24. – 31.
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1es Mühe kostet, sie wieder zu trennen. Daß hiebey dem Drucke
2der Luft nur wenig zuzuschreiben sey, erhellt aus folgendem:
3Nimmt man 2 bleyerne Kugeln von 1 Zoll im Durchmesser, und
4schneidet von beyden gleiche Stückchen ab, so daß die Abschnitts-
5flächen14Zoll im Durchmesser erhalten, so hängen sie, wenn sie
6aneinander gedrückt werden, so fest zusammen, daß 100 Pfund
7erfordert werden, sie auseinander zu reißen. Nun | drücken auf71
8eine Kreisfläche von14Zoll im Durchmesser, wie Lichtenberg
9selbst berechnet hat, nicht mehr als etwas über 3 Pfund Luft.
10Wäre es also der Druck der Luft, was die Kugeln zusammen hielte,
11so würden schon 3 Pfund hinlänglich seyn, sie auseinander zu
12reißen; da nun aber dieß nicht der Fall ist, so müssen die übrigen
1397 Pfund von etwas ganz anderem herrühren. – Ja, eben so
14würden die Kugeln auch unter der Luftpumpe zusammenhängen.
15Das Löthen ist ein eben so eklatantes Beyspiel für die Cohä-
16sion; allein dieß befremdet schon nicht so sehr, weil man es täglich
17sieht. Bey den Cristallisationen geschieht eben dasselbe; da geht
18das Löthen im Flüssigen vor. – Auf eben die Weise brachte einmal
19Lichtenberg zwey Bley-Cylinder mittelst des Quecksilbers über-
20einander, und sie hingen bald so | fest zusammen, daß sie nicht72
21mehr auseinander gebracht werden konnten. Dieß war offenbar
22eine kalte Löthung.
23Ebene Glasplatten, wenn sie ein wenig benetzt und übereinan-
24der gelegt werden, kleben so fest zusammen, daß sie sich wohl
25recht gut nach der Seite verschieben, aber nicht so leicht ohne
26Verschiebung von einander reißen lassen. – Mit zwey Messing-
27platten, die mit Ringen versehen sind, kann man diesen Versuch
28noch bequemer anstellen.
29Das Spiegelbelegen ist eben dasselbe. Auf einem Blättchen Sta-
30niol wird mit einem Hasenfuß Quecksilber so lange gerieben, bis
31jenes, so zu sagen, naß und die Luft davon verdrängt wird, dann
32gießt man wieder Quecksilber darauf, schiebt das Glas unter dem
33Quecksilber darauf und drückt es fest an, so klebt das Blättchen
34so | fest an dem Glase, als ob es daran geleimt wäre. Läßt man73
35nun das Quecksilber abfließen, so ist der Spiegel fertig. – Man
36kann auch Papier zwischen das so zubereitete Staniolblättchen
37und das Glas legen, das Glas fest aufdrücken und das Papier dann
38herausziehen; dieß ist eine zweyte Methode.
39Die Metalle bieten eine Menge Exempel über die Stärke des
40Zusammenhangs dar. Sparmann erzählt in seiner Reisebeschrei-