1andern Gewicht. – Man erläutere dieß sich selbst durch eine
2Zeichnung.
3§. 83.
4Der Cartesianische Satz, so evident er auch ist, kann nicht zum
5Grundsatz angenommen werden, mit dem man anfangen könnte.
6Es muß ja die Bewegung vorausgesetzt werden: hier ist aber nur
7vom Gleichgewicht die Rede.
8Wenn bey einem Hebel (Fig. 13) die Kräfte D und E nach den
9Richtungen AF und BP zögen: wie müßten sie sich zu den Entfer-
10nungen verhalten? Antwort: Man fälle aus dem Ruhepunkt C, auf
11die Richtungen die Perpendikel CH und CI. Soll also der Hebel im
12Gleichgewicht seyn: so muß sich die Kraft D zur Entfernung CI
13so verhalten, wie die Kraft E. zur | Entfernung CH (§. 81), oder178
14es muß D · CH = E · CI seyn (§. 82).
15Man muß nämlich immer die Distanz suchen, in welcher der
16Hebel geradlinicht seyn würde. Mit der Rolle kann man sich dieß
17am besten erläutern.
18Hätte die Kraft E die Richtung Bk, also dem Arme des Hebels
19CB sehr nahe: so wäre das Perpendikel CI, das auf diese Rich-
20tung gefällt wird = Null, und die Kraft ED könnte folglich gar
21keine Wirkung äußern. Wollte also jemand auf solche Art ein
22Fenster anbinden: so würde er seine Absicht schlecht erreichen,
23und der kleinste Wind dasselbe wieder zuschlagen. Lichtenberg
24sah einmalvis-a-visvon seiner Wohnung, wirklich ein solches
25Fensteranbinden und mußte recht herzlich darüber lachen, da es
26mehreremale, so ganz vergebens wiederhohlet ward.
27§. 84. 85.179
28Bey der Rolle ist nicht der geringste Unterschied. Sie ist ein System
29von Hebeln. – Das Nämliche gilt vom Winkelhebel.
30§. 86.
31Waage (Bilanx, Statera).
32Die Haupteigenschaften der Krämer-Waage (bilanx) sind folgende:
331. Sie muß durchaus gleicharmig seyn. Sonst würde ja das Mo-
34ment ungleich seyn und es könnte also kein richtiges Gleich-