1Betrug. Auch konnten ihn Pferde nicht von einem Brette wegzie-
2hen, Er saß aber mit dem Hintertheil etwas niedriger, als mit den
3Beinen und stämmte diese an eine Wand. Den Riemen an welchen
4die Pferde gespannt wurden, hatte er um die Hüfte herum. Man
5nannte ihn nur den Samson oder Simson. Desaguliers lernte ihm
6vieles | ab, und machte es in dem genannten Buche bekannt. Seit189
7der Zeit stunden viele solche Samsons in England auf.
8Auch an dem Schnabel der Vögel und an der Schnauze der
9Thiere sieht man deutlich die Hebelkraft. Ein Windhund beißt
10gewiß nicht so stark wie ein englischer Bullenbeißer, der ein
11ordentliches Rathsherrn Gesicht hat. – Eben so wirkt die Hebel-
12kraft, auch bey dem Flintenschloß und bey der Schneckenfeder in
13den Taschenuhren.
14§. 88.
15Auf die Hebelkraft gründet sich denn auch die ganze Räderge-
16schichte. Statt eines Beyspiels für alle diene hier der Wegmes-
17ser (Viatorium, hodometer). Siehe darüber eine sehr deutliche
18Beschreibung von Lichtenberg selbst, in dem Göttingischen
19Taschenbuch zum Nutzen und Ver|gnügen für das Jahr 1778; oder190
20in seinen vermischten Schriften, nach dessen Tode herausgegeben
216. Bandp. 161–169. – Doch da sie nicht lang, und von Lichten-
22berg selbst ist, soll sie hier bis auf die kurze Vorrede wörtlich
23folgen. »Der vollkommenste Wegmesser (Hodometer).« –
24»Man stelle sich vor, das Werk einer gemeinen Stuben-
25uhr, nachdem man Pendel und Gewichte abgenommen,
26werde zwischen die Speichen des linken∗Chaisenrades also
27fest gebunden, daß das Zifferblatt nach aussen und die VI
28nach der Achse des Rades zu zu stehen komme. Ferner
29werde an die Spitze des Minutenzeigers ein Gewicht, z.B.
30ein plattes Stück Bley befestigt, daß schwer genug wäre,
31den | Minutenzeiger immer in der Verticallinie zu erhalten,191
32das ist, zu machen, daß seine Spitze beständig nach der
33Erde zu weißen müßte, das Rad mit der Uhr möchte nun
34schnell oder langsam fortgehen. Was würde erfolgen? Die-
35ses mit Bestimmtheit beantworten zu können, wollen wir