1mit jedem Stückchen Holz von geringerem spezifischen Gewichte,
2als das des Wassers ist, so wie mit jedem leeren, etwas hohen und
3leichten Glase, das mit dem Boden voran untergetaucht wird. Es
4rührt also nur von der spezifischen Leichtigkeit des Glases her.
5Der Umstand, daß nur wenig Wasser in das umgestürzte Glas
6eindringt, und dasselbe nicht ganz damit gefüllt wird, wie es
7doch nach hydrostatischen Grundsätzen seyn sollte: ist zugleich
8einer der simpelsten Be|weise für das Daseyn der Luft, wovon4
9im vorhergehenden §. die Rede war. Läßt man ein Lichtchen
10auf Kork gesetzt, unter dem Glase brennen, so verlischt es zwar
11endlich; dieß rührt aber nicht von der Abwesenheit der Luft her,
12sondern daher, weil daspabulum vitaefür die Flamme alle wird.
13Für die Impenetrabilität der Körper und nahmentlich der Luft
14giebt dieser Versuch ebenfalls einen sehr schönen Beweis. Er
15wurde auch, als von derselben die Rede war, angestellt. (Sieh 1.
16Bändchen S. 44.) Von diesem Versuche hat man auch eine schöne
17Anwendung auf die Taucherglocke gemacht. – Robert Men-
18zies (in seinemTentamine physiologico de respiratione. Edinb.
191790, übersetzt und mit Anmerk. begleitet, in Grens Journal
20der Phys. B. VI.) fand, das ein erwachsener Mann von gewöhn-
21licher Größe, jedesmahl 43 engl. Kubikzoll Luft einathme, und
22beym Ausathmen 13 Kubikzoll davon ver|derbe, oder irrespirabel5
23mache; ferner, daß das Athemhohlen in jeder Minute achtzehen-
24mahle geschehe, und folglich in derselben 774 Kubikzolle oder
254 Quartierbouteillen Luft eingeathmet, und beym Ausathmen
26234 Kubikzolle unbrauchbar gemacht werden. – Hierauf beruhet
27nun die Taucherglocke. – Weil es Niemand mit derselben so
28weit trieb als Halley, so verdient sie hier einer ausführlicheren
29Erwähnung∗.
30Halley’s Glocke war oben 3 Fuß, unten 5 Fuß breit, 8 Fuß
31lang, und faßte 63 Kubikfuß, oder beynahe 8 Oxhoft Luft. Sie
32war von Holz, aber mit Bley so stark umzogen, und am untern
33Rande mit Gewichten so beschwert, daß sie schon leer untersank.
34Sie wurde an einem Queerbalken, | der an dem Mastbaum des6
35Schiffes befestiget war, in die See gelassen. – Halley ließ sich
36selbst mit noch 4 andern Personen 10 Klafter tief in die See,
37und verweilte mit seiner Gesellschaft 1 und12Stunde lang unter