1Ein anders, schönes Verfahren, das Gewicht der Luft zu bestim-79
2men, zeigt die Höhenmessung mit dem Barometer. Weiß man
3nähmlich genau das spezifische Gewicht des Quecksilbers und der
4Höhe einer Luftrevier: so kann man daraus auch das Gewicht der
5Luft für diese Höhe finden. – Indeß dieß läßt sich freylich hier
6nur anzeigen aber noch nicht erklären. Vorläufig kann man sich
7merken, daß das Quecksilber | auf 72 Fuß schon um eine Linie80
8fällt, und daß man recht gut noch 16 Theile einer Linie bey dem
9Barometer beobachten könne.
10§. 230.
11Elastizität der Luft durch die Luftpumpe erwiesen.
12Die Luftpumpe setzt die Elasticität der Luft gewissermassen schon
13voraus. Jedoch läßt sich dieselbe damit auch durch unzählige Ver-
14suche beweisen. Der bekannteste ist mit einer fest zugebundenen
15und so zusammengefalteten Blase, daß nur wenig Luft darinn
16enthalten seyn kann. Legt man sie nähmlich unter die Glocke
17einer Luftpumpe und pumpt die Luft weg, so schwillt sie bey
18jedem Zuge immer stärker auf, und bekömmt das Ansehen, als ob
19sie aufgeblasen worden wäre. So wie aber Luft zugelassen wird,
20sinkt sie wieder zusammen.
21Dieser simple Versuch wird auf verschiedene Art variirt. Eine81
22Variation davon ist folgende: In eine messingene Büchse lege man
23eine fest verbundene, aber zusammen gedrückte Blase, bringe sie
24unter die Glocke einer Luftpumpe, und beschwere den Deckel
25derselben mit einigen Bleyplatten. Wird nun die Luft aus der
26Glocke gepumpt, so dehnt sich die wenige in der Blase befindliche
27Luft so aus, daß sie den Deckel der Büchse mit den Gewichten
28in die Höhe treibt. Damit diese nicht herab fallen, und etwa die
29Glocke zerschmettern, geht vom Deckel der Büchse ein Stäbchen
30aufwärts, an welches die durchbohrten Platten gesteckt werden,