1und diesem Stäbchen begegnet ein anderes, von dem Gewölbe der
2Glocke herab.
3Eine andere Variation des obigen Versuches, ist die mit dem
4sogenannten Lungenglase, das seinen Nahmen von dem berühm-
5ten Streite hat, der zwischen Hal|ler und Hamberger darüber82
6geführt wurde, ob zwischen der Lunge und der Pleura sich Luft
7befinde, und wie die Thiere sterben, wenn ihnen die Luft entzogen
8wird. Es besteht aus einem hohlen Kugelglase, das oben eine Oeff-
9nung hat. (S. Fig. 13.) In diesem Glase ist eine ausgedehnte Blase,
10die mit dem Rande ihrer Oeffnung über die Oeffnung des Glases
11gespannt ist. Sie ist so ausgedehnt, daß zwischen ihr und der
12inneren Fläche des Glases nur wenig Luft seyn kann. Die äußere
13Luft hat mit der Luft der Blase Verbindung, die Luft aber zwischen
14der Blase und der inneren Fläche des Glases ist verschlossen. Die
15Blase stellt die Lunge, das Glas die Brusthöhle vor. – Stellt man
16nun dasselbe unter die Glocke der Luftpumpe und pumpt die
17Luft heraus, so preßt die verschlossene Zwischenluft, die sich nun
18ausdehnt, die Blase bald zusammen. Nun glaubte man vorher, die
19Lunge derjenigen Thiere, die unter der Luft|pumpe sterben, werde83
20von der Luft der Brusthöhle eben so zusammengepreßt, wie hier
21die Blase von der Zwischenluft, und das verursachte ihren Tod.
22Allein dieß ist nicht der Fall. Die Ursache ihres Todes ist vielmehr
23die, daß die Luft, von der sie allein leben können, nicht erneuert
24wird.∗– Läßt man wieder Luft zu, so dehnt sich die Blase von
25neuem aus.