12. Gemeine oder atmosphärische Luft.
2Ist ein Gemisch aus Sauerstoff-, Stickstoff- und Kohlenstoffsau-
3rem | Gas. Lichtenberg gab das Verhältniß dieser Bestandtheile107
4folgendermassen an: dephlogistisirte Luft416, phlogistisirte1116,
5fixe116. Jetzt weiß man diese Bestandtheile genauer. Jedes Quan-
6tum atmosphärischer Luft enthält nähmlich:
71.an Sauerstoff0,210Theile.
82.an Stickstoff0,787Theile.
93.an Kohlensäure0,003Theile.
101,000
113. Schwefel-Wasserstoffgas
12(Gaz hydrogène sulphuré).
13Wird erhalten, wenn man Schwefelleber in mit Wasser verdünnten
14Säuren auflößt, und zeichnet sich durch folgende Eigenschaften
15aus:
161. Es besitzt einen sehr unangenehmen Geruch, fast den von
17faulen Eyern.
182. Löscht ein hineingebrachtes Licht aus: ist aber selbst entzünd-
19lich, jedoch nicht | ohne Beymischung von atmosphärischer108
20Luft.
213. Es wird vom Wasser, besonders vom kalten verschluckt, und
22das Wasser wird dann durch seinen widrigen Geschmack und
23übriges Verhalten, den sogenannten Schwefelwässern ähnlich.
24Nach der neuen Chemie ist die Basis dieses Gases: Hydrogene und
25Schwefel und es führt noch folgende Nahmen: hepatische Luft,
26Schwefelleberluft, stinkende Schwefelluft, schwefelhaltiges oder
27geschwefeltes Wasserstoffgas.
284. Ammoniakgas (Gaz ammoniac).
29Wird erhalten, wenn man einen Theil Salmiak, mit zwey Theilen
30frisch zerfallenem Kalk vermischt, mit etwas Wasser befeuchtet,
31und in einer Retorte gelinde erhitzt. Es muß, weil es mit dem |
32Wasser so äußerst vermischbar ist, über Quecksilber aufgefangen109
33werden.