13. Es ist die leichteste unter allen Gasarten. Das specifische Ge-
2wicht derselben zu dem der atmosphärischen Luft, verhält
3sich wie 1 : 12,63, und ein Pariser Cubikzoll davon wiegt
40,03539 Gran, ein Cubikfuß aber 61,15 Gran. – Hierauf
5gründet sich die Luftschifferey. – Kleine Montgolfiere sind
6viel schwerer zu machen, als große. Versuche darüber mit
7Mettwurst|därmen. Eine solche Mettwurst∗müßte auf einem118
8umgewandten Teller präsentirt werden, und so gäbe es also
9positive und negative Mettwürste. – Mit Rudern kann man die
10Geschwindigkeit der Montgolfiere nicht befördern. Ein Luft-
11ballon der 26 Fuß im Durchmesser hat, wird durch 2 Ruder,
12die 50 Quadratfuß Oberfläche haben, und 20 Fuß lang sind,
13in einer Sekunde, bey Windstille 3710Fuß weit schneller fortbe-
14wegt. Die Geschwindigkeiten wachsen, wie die Cubikwurzeln
15aus den Rudern. Zu einer noch einmahl so großen Geschwin-
16digkeit brauchte man also 16 Ruder. Da müßte man aber auch
17wieder mehr Kerls haben u.s.w. Besser könnte man sich durch
18Verdünnung und Verdichtung der Luft helfen – (mit einem
19Planum inclinatum). – Wenn | die Luftballons nur nicht so119
20viel kosten möchten! da könnte man sich sonst manches Ver-
21gnügen machen. Wenn man z.B. nach Hamburg reiste, könnte
22man den Ballon an den Wagen binden, und so in der Luft
23nebenher ziehen; man könnte über Flüsse, wie über Quecksil-
24ber gehen; man könnte über Ortschaften setzen; man könnte
25recht gut Höhen messen, indem man einen kleinen Ballon an
26einen seidenen Faden hinaufsteigen ließe; man könnte über
27die Atmosphäre wichtige Aufschlüsse erhalten; einem Pferde,
28das in einem Wagen 20 Centner ziehen muß, dürfte man nur
29einen Luftballon an den Wagen befestigen, so würde es viel-
30leicht nur 12 Centner, oder noch weniger ziehen dürfen; zum
31Recognosciren hat Lichtenberg diese Ballons schon lange
32empfohlen. – Allein, wie gesagt, die Kostbarkeit derselben ist
33daran hinderlich. Um sich davon eine Idee zu machen, folgt