1hier die detaillirte Beschreibung eines solchen Luftbal|lons.120
2Blanchard brauchte zu einem Ballon von 26 Fuß im Durch-
3messer 6591 Pfund Vitriolsäure, das Pfund zu 10 Sous = 3 gute
4Groschen – sie muß also sehr verdünnt gewesen seyn – macht
5824 Thaler, ferner 3500 Pfund Blechspäne und Eisenfeile;
61800 Pfund zu 60 Livres, macht 876 Thaler. Nun der Taffet.
7Eine Kugel deren Durchmesser 26 Fuß beträgt, hat 2110 Qua-
8dratfuß Oberfläche. Nun noch der Firniß und alles Uebrige.
9Man sieht also, daß der Spaß sehr hoch zu stehen kömmt.
10Nach der neuen Chemie besteht das Wasserstoffgas aus der
11Verbindung des Hydrogens mit Calorique; und die verschiedene
12Nahmen, welche es führt, sind folgende: brennbares Gas, ent-
13zündbare Luft, entzündliche Luft, inflammable Luft, brennende
14Luft, Brennluft. Bey Helmont heißt sieGaz pingue. Inflammable
15Luft ist unstreitig der beste | Nahme, weil er sich auf keine von121
16beyden Hypothesen gründet.
176. Kohlen-Wasserstoffgas
18(Gaz hydrogène carboné).
19Es kömmt in vielen Stücken mit dem reinen Wasserstoffgase
20überein; nur unterscheidet es sich von diesem, durch ein größe-
21res eigenthümliches Gewicht, durch eine dichtere und gefärbtere
22Flamme, mit der es brennt; und besonders dadurch, daß es beym
23Verbrennen in verschlossenen Gefäßen mit Sauerstoffgas, nicht
24blos Wasser, sondern auch kohlenstoffsaures Gas oder fixe Luft
25hinterläßt, welches letztere bey dem reinen Wasserstoffgase nicht
26der Fall ist. –
27Man erhält dieses Gas bey der Zerlegung aller thierischer und
28vegetabilischer Körper durchs Feuer oder durch die Fäulniß. In
29der Natur findet man es in Sümpfen, | Pfützen und stehenden122
30Wässern, woher es besonders den Nahmen der Sumpfluft (Gas
31hydrogène des marais) führt. Um es hier bequem aufzufangen,
32nimmt man eine ausgedrückte Blase und bindet sie mit der Oeff-
33nung an ein messingenes Rohr, das mit einem Hahn versehen ist.
34Unter das Rohr bringt man einen Trichter an, der mit einer Oese
35versehen ist, daß man denselben mit einem Stocke in den Sumpf
36stürzen kann, um nicht selbst darinn waten zu dürfen. Rührt man
37nun mit einem andern Stocke in dem Sumpfe unter dem Trichter
38herum, so wird die Luft in die Höhe getrieben, und dringt in die