1Schraube P hin und her geschoben werden kann, um dadurch den
2Zeiger zu stellen. – Der Fischbeinstreifen wird vermittelst einer
3Feder, die in einem spiralförmig gedrehten feinen Golddrathe
4Q besteht, und deren Wirkung Delüc dem Gewichte vorzieht,
5gespannt erhalten. Sie ist mit dem einen Ende R an der Welle, mit
6dem andern Ende S an dem Gestelle des Hygrometers befestiget
7und wirket auf den Fischbeinstreifen, als ein Gewicht von unge-
8fähr 12 Gran. So wie der Streifen durch die Feuchtigkeit länger
9wird, verliert zugleich die Feder durch Abspannung, einen Theil
10ihrer Gewalt. – | Die Axe der Welle E hat sehr kleine Zapfen,174
11welche in eine Vertiefung des flachen Endes zweyer Schrauben
12laufen. Sie ist aus zwey Theilen von verschiedenen Durchmessern
13zusammengesetzt; der Fischbeinstreifen wirkt auf den größern,
14und die Feder auf den kleinern Durchmesser. – Um das Null zu
15bestimmen, schloß Delüc das Hygrometer Wochen lang in ein
16messingenes Behältniß ein, in welches er gebrannten, ungelösch-
17ten Kalk that, der alle Feuchtigkeit der Luft an sich riß. Wo nun
18der Zeiger hinwies, setzte er das Null hin. Und um dieß sehen zu
19können, ließ er in dem Behältniß ein Paar Fensterchen anbringen.
20Um sein 100 zu finden, tauchte er das Hygrometer ganz unter
21Wasser.
22Delüc bezeichnete die Grade nicht so, wie Saussüre. Er setzt
23die größte Feuchtigkeit = 100 und die größte Trockenheit = 0;
24gerade umgekehrt Saussüre. – Das Saussüresche Hygrometer,
25welches Lichten|berg besaß, kostete 18 Thaler; und das Delüc-175
26sche 12 Thaler. Das letztere wurde von Haas, Delücs Künstler
27zu London, verfertiget. Sie sind äußerst mühsam zu verfertigen.
28Delüc lieh einmahl das Seinige Ramsden. Der zerbrach es. Da
29wurde er so böse darüber, daß er sogleich wegging, ohne ein Wort
30zu sagen.
31Delüc hat das Resultat seiner zwanzigjährigen Beschäftigung
32mit der Hygrometrie, in zwey Abhandlungen concentrirt, die in
33Grens Journal Vtem Bande übersetzt sind.
34Saussüres Versuch über die Hygrometrie, ist das vollständigste
35Werk über diese Materie. Man muß es ja lesen. Er hat die müh-
36samsten Untersuchungen mit einem grossen Zeitaufwand ange-
37stellet. Er hat auch eine Tafel über den Einfluß des Thermometer-
38standes auf das Hygrometer geliefert. Steht z.B. das Hygrometer
39auf 80, so steigt es um 2,4 wenn das Thermometer | um 1°fällt;176
40steht es auf 95, so steigt es in diesem Fall um 3. Will man also
41wissen: wenn in Göttingen das Hygrometer auf 80, das Ther-