1§. 245.
2Cartesianische Teufelchen.
3Es sind dieß hohle Männchen aus Glas geblasen. Am Körper
4haben sie eine kleine Oeffnung, durch welche man Wasser hin-
5einbringen kann. Man bringt gerade so viel hinein, daß sie im
6Wasser schweben, oder nur etwas specifisch leichter werden, als
7das Wasser. So bringt man sie in ein cylindrisches Glas, das voll
8mit Wasser gefüllt, und oben mit einer starken Blase oder Wachs-
9taffet zugebunden ist. Drückt man nun mit dem Daumen auf die
10Blase niederwärts, so dringt noch mehr Wasser in die Teufelchen
11hinein, weil die übrige Luft in demselben elastischer ist, als das
12Wasser. Nun werden sie also schwerer als das Wasser, sinken
13folglich, schweben oder steigen | auf, je nachdem sie durch den196
14Daumendruck auf die Blase, kommandirt werden. So bald der
15Druck völlig nachläßt, stellt sich die zusammen gepreßte Luft
16in dem Teufelchen wieder her, treibt das Wasser heraus, macht
17das Männchen geringer, und schwingt es wieder empor. – Bringt
18man mehrere solcher Teufelchen in ein Glas: so wird alles desto
19possierlicher.
20§. 246.
21Compressionsmaschinen.
22Sie machen einen Theil der guten Luftpumpen aus, und sind schon
23oben vorgekommen. Die Verdichtung der Luft durch dieselben
24läßt sich berechnen und messen.
25§. 247.
26Windbüchsen (Tela pnevmatica).
27Unsere gewöhnlichen Büchsen sind auch weiter nichts als Wind-
28büchsen. Indeß man | nennt doch nur diejenigen Büchsen, Wind-197
29büchsen, wo die Verdichtung der Luft, nicht durch Entzündung
30des Pulvers, sondern durch mechanische Operationen bewerk-
31stelliget wird. Kaiser Joseph II. wollte ein kleines Corps von
32Windschützen errichten; allein es unterblieb, wegen der gar zu
33leichten Destruktibilität der Windbüchsen.
34Guericke hat durch verdünnte Luft geschossen. Dieß scheint
35ein Widerspruch zu seyn. Allein er verdichtete durch seine Opera-
36tion die äußere Luft, und so drang dieselbe in die luftleere Röhre