1die Luft so dicht seyn, als das Wasser, und also dieses auf jener
2schwimmen. Um dieß zu finden, darf man nur den Logarithme
3von 800 · 28 = 22400 suchen, davon den Logarithme von 28
4abziehen, und von der erhaltenen Differenz die drey letzten Zif-
5fern abschneiden.
6Alsolog. 22400=4,3502480
7davon abgezogenlog. 28=1,4471580
8gibt zur Differenz=2,9030900
9Hieraus ergibt sich dann ferner, daß das
10Zinn, in einer Tiefe von37481∗Toi|sen209
11Silber in einer Tiefe von39444Toisen
12Quecksilber in einer Tiefe von40492Toisen
13Gold in einer Tiefe von41818Toisen
14schwimmen würde. Die letztere Zahl beträgt fast 11 deutsche
15Meilen, weil 3808 Toisen = 1 deutsche Meile ist. In einer Tiefe
16also von 11 deutschen Meilen würde das Gold schwimmen, wenn
17das Mariottische Gesetz bis dahin gälte. Wer da einen Dukaten
18fallen liesse, dem fiele er nicht auf die Erde, sondern er würde
19schwimmen. – Im Mittelpunkt der Erde würde nichts schwer
20seyn.
21Hierauf gründet sich die schon mehrmahls erwähnte Frank-
22linsche Behauptung, daß die Luft der specifisch schwerste Kör-
23per | in der Natur sey – und seine Theorie von der Entstehung210
24unsrer Erde.
25Da die specifische Elasticität der Luft durch die Wärme so
26grosse Veränderungen leidet: so versteht sichs von selbst, daß dar-
27nach das Mariottische Gesetz corrigirt werden muß. Hievon in
28dem Abschnitte von der Wärme, ein Mehreres. In runder Zahl
29nimmt man an, daß bey einer Aenderung der Wärme von 1°R.
30die Dichtigkeit bey gleichem Drucke, sich um1200ändere.
31§. 249.
32Wie weit geht die Verdichtbarkeit der Luft?
33Diese Frage kann nicht genau beantwortet werden, weil die Ver-
34suche darüber eines Theils zu schwer, und andern Theils zu gefähr-
35lich sind. Man weiß nur, wie oft man bereits die Luft hat verdich-
36ten können.