1§. 250.
2Permanenz der Luftelasticität.
3Aus dem Robervallschen Versuche auf die Dauer der Elasticität
4der Luft | schließen wollen: wäre sehr unphysisch und unphilo-214
5sophisch. Der Verfasser führt es auch nur im Scherze an. Aber
6aus den Mussenbroeckischen Versuchen läßt sich wohl darauf
7schließen. Er verfuhr wie Mariotte mit seiner Röhre, goß immer
8zu, hatte Thermometer und Barometer daneben, und bemerkte
9keinen Unterschied der Abnahme der Elasticität in fünf Jahren.
10Der Heber.
11§. 252.
12Begriff vom Heber.
13Die Lehre vom Heber ist keine von den unwichtigen Materien,
14theils wegen der schönen Anwendungen, welche davon die Natur
15sowohl, als die Kunst zu machen weiß, theils wegen der Strei-
16tigkeiten die darüber entstanden sind, und wegen welcher eine
17gelehrte Societät bald auseinander ge|gangen wäre. Ueberdieß215
18kann man nirgends leichter, als hier, die Theorie durch die Erfah-
19rung beleuchten. Es ist nicht schwer, die kompleteste Sammlung
20von Hebern zu erhalten, so daß kein einziger wichtiger fehlt, wie
21dieß bey Lichtenberg der Fall war. Dieß rührt von dem so leicht
22begreiflichen Umstande her, daß die Heber nicht viel kosten.
23Das Phänomen ist bekannt, daß, wenn man das eine Ende einer
24krummgebogenen zweyschenklichten Röhre, ins Wasser hält, und
25am andern Ende saugt, das Wasser nachfolge, und zwar so lange,
26bis es in beyden Röhren horizontal zu stehen kömmt. Eben so
27ausgemacht gewiß ist es, daß dieß einzig und allein vom Druck
28der Luft herrührt. Man denke nur an den Stechheber, oder an
29jede andere Röhre in einem Gefäße. Aber es gab Personen, die
30es nicht vom Druck der Luft herleiteten, sondernper aliqualem
31cohaesionemerklären woll|ten.∗Darüber entstanden die so eben216