1erwähnten Streitigkeiten. Die Procedur des Saugens läßt sich sehr
2schön mit Sägspänen bemerklich machen, worauf Lichtenberg
3zufällig verfiel. – Auch werden wir sogleich sehen, daß man den
4Heber nicht immer durch Saugen zu füllen brauche.
5§. 253.217
6Anwendungen vom Heber.
7Der Jordanische Heber hat die Einrichtung, wie Fig. 29. zeigt.
8Beyde Gefäße A und B, sowohl als beyde Röhren C und D sind
9mit Wasser gefüllt. Oeffnet man nun den Hahn bey m oder bey
10n, so fließt das Wasser aus dem andern Becher herüber und es
11entsteht also bey gleich langen Schenkeln ein Heber. Aber eben
12dadurch, daß das Wasser abläuft, entsteht erst der Heber. Der
13geöffnete Hahn liegt doch immer tiefer, als die Oberfläche des
14Wassers in dem entgegengesetzten Gefäße.
15Unter den verschiedenen Lagen, die ein Heber haben kann,
16kann man sich auch eine solche denken, daß der längere Schenkel
17in den kürzeren steckte, und auf irgend eine Art daran befestiget
18wäre. Dieß ist denn der Fall beym sogenannten Vexierbecher |
19(DiabetesHeronis) aus welchem das darinn befindliche Fluidum218
20allemahl und nur alsdann ausläuft, wenn er damit ganz gefüllt
21wird. In dem Gefäße ABCD (Fig. 30.) stellen nähmlich die beyden
22Röhren mn und opq einen Heber vor. Die erstere oder mn die an
23beyden Enden offen ist, geht durch den Boden des Gefäßes. Sie
24ist mit der andern oder mit opq bedeckt, welche nirgends offen
25ist, als bey o. Wird nun das Gefäß gefüllt, so tritt das Fluidum,
26dem die Luft durch nm ausweicht, nach hydrostatischen Gesetzen
27in den Raum zwischen beyde Röhren. Wenn es also der innern
28Röhre obere Oeffnung n erreicht hat, fängt die Heberwirkung
29an, und das Fluidum läuft zur Röhre om heraus, so lange davon
30ein Tropfen im Gefäß enthalten ist. Die Schemnitzischen Becher,
31mit den schönen Inschriften: Was ich hier zeigen thu, ein Wun-
32der nennen mag, bin Kupfer und war Eisen etc. sind | auch auf219
33diese Art eingerichtet. Auch hat man Vexierbecher von Glas, bey