1Heberröhre per aliqualem cohaesionem bringen könne. – Darüber
2ist nun kein Wort mehr zu verlieren.
3Eben so wenig kann man dem Wasser durch den Heber einen
4höhern Fall geben, als es von Natur hat. Es sey z.B. A (Fig. 39.) ein
5Berg, B ein Thal oder eine Ebene, wo man einen Springbrunnen
6haben wollte, zu welchem der Teich C das Wasser hergeben sollte.
7Der Fall desselben wird durch den Heber D nicht verstärkt; denn
8das Wasser fängt erst bey E zu fallen an; DE kömmt in keinen
9Betracht. | Wäre die Oeffnung bey E, so würde gar nichts heraus228
10fließen, weil die Oeffnung so hoch wäre, als der Teich. Die Höhe
11bleibt immer EB.
12§. 255.
13Heberwirkung im luftleeren Raum.
14Der Apparat zu dem Versuche mit dem Heber im luftleeren Raum,
15hat folgende Einrichtung. Die Hauptsache ist das Glas A, (Fig. 40.)
16welches mit Wasser gefüllet ist. Durch dasselbe geht der Heber
17B in das Gefäß C. D und E sind Barometer, jenes ein Wasser-
18barometer, dieses ein Quecksilberbarometer. So wird die ganze
19Geschichte unter die Glocke F gebracht. Ist nun die Luft tüchtig
20ausgepumpt: so schiebt man den Stöpsel G in das Glas A hinunter,
21so daß also das Wasser über den Rücken des Hebers B treten
22muß. Nun | sollte es also ganz auslaufen, wie in der freyen Luft229
23geschieht. Aber das geschieht nicht, und geschieht nie, wenn der
24Versuch gehörig angestellt wird, d.h. die Luftpumpe gut, und der
25Heber nicht zu eng ist.
26Das Barometer und Manometer.
27§. 256.
28Begriff vom Barometer.
29Das Wort Barometer kömmt bekanntlich von βαρος die Schwere
30und µετρον das Maaß her, und bedeutet also einen Schweremes-
31ser, nähmlich der Luft, welches Wort man sich hinzu denken
32muß, so wie bey Thermometer, Hygrometer u.s.w. – Allein das
33Barometer mißt nicht nur die Dichtigkeit der Luft, sondern auch
34ihre Elasticität; folglich ist es eigentlich ein Luftdruckmesser, weil