1der Druck der Luft sowohl von ihrer Dichtigkeit, als Ela|sticität230
2herrührt, und man würde es also am besten Elaterometer nennen.
3Man hat diesem herrlichen und präcisen Instrumente auch den
4einfältigen Nahmen: Wetterglas gegeben, und noch dazu oben die
5abscheulichen Zettel beygefügt. Schade, daß man dieselben nicht
6etwas länger macht und auch den jüngsten Tag darauf anbringt,
7den die Barometer so gut, als das Wetter angeben könnten! Indeß
8kann man doch über das letztere folgendes merken. Wenn das
9Barometer hoch steht und es heiß ist, so kann man sicher schlie-
10ßen, daß es nicht eher schlecht Wetter werden wird, als bis es fällt,
11und umgekehrt, wenn es gefallen ist und regnet, so wird es nicht
12eher schön, als bis es steigt. Ferner ist es auch eine sichere Regel:
13Wenn das Barometer auf der See fällt, so entsteht ein Sturm. –
14Uebrigens haben auch die Winde großen Einfluß auf das Barome-
15ter.
16Die erste Ursache des Steigens und Fallens des Quecksilbers im231
17Barometer ist eines der schwersten Probleme in der ganzen Phy-
18sik. Man hat auf 16 bis 17 Hypothesen. Herr Delüc hat die 18te
19angegeben, aber am Ende wieder zurückgenommen. Es versteht
20sich von selbst, daß hier von der an der Wand stille hängenden
21Quecksilberröhre die Rede sey. Denn freylich, wenn man das
22Barometer auf den Hainberg bringt, und oben das Quecksilber
23um 6 Linien fällt: so kann man sich dieß Fallen leicht erklä-
24ren. Eine vorzügliche Schwierigkeit bey der Erklärung, macht
25der Umstand: daß das Barometer zwischen den Tropicis z.B. zu
26Pondichery – wo es, betreffend das Wetterglas, doch auch regnet,
27ganz stille steht; hingegen je näher man zu den Polen kömmt, es
28desto mehr steige und falle. In Göttingen beträgt der Spielraum
29des Steigens und Fallens, das Jahr hindurch 2 Zoll. – | Doch dieß232
30alles gehört nicht hieher, sondern in die Meteorologie.
31§. 257. 258.
32Höhemessung des Quecksilbers
33im Barometer.
34Es sey Fig. 41. ein Barometer, in der Röhre desselben stehe das
35Quecksilber bey 28 und in dem Gefäße bis 0: so darf und kann
36man nirgends als bey 0 zu zählen anfangen. Was unter 0 sich
37von Quecksilber in dem Gefäße befindet, wird natürlich nicht von
38dem Drucke der Luft erhalten.