1hangenden Gewichte beynahe im Gleichgewichte erhalten wird.
2An der Achse der Rolle ist ein Zeiger befestiget. Je nachdem
3nun das Quecksilber steigt oder fällt, steigt oder fällt auch das
4darauf schwimmende Gewichtchen. Dadurch kommt nun die
5Rolle in Bewegung und mit derselben der Zeiger, und so wird
6auf einem in Grade getheilten Kreise das Steigen und Fallen
7des Quecksilbers angezeigt. – Lichtenberg sah ein ähnliches
8Barometer in dem Zimmer des Königs von England mit aller
9Pracht angebracht. Vom Barometer war gar nichts zu sehen.
10Nur in der Tapete war ein Bogen ausgeschnitten, so wie beym
11Calendario perpetuo. Doch war es eigentlich kein Hooksches
12Radbarometer.
13Die sinnreichste Empfindlichkeit hat Ammontons vorgeschla-
14gen. Hier ist gar kei|ne Büchse, und es ist in der Haushaltung239
15gar sehr zu empfehlen. Zu Höhemessungen der Berge taugt es
16freylich nicht. Die Röhre ist nicht cylindrisch, sondern konisch.
17Wäre sie cylindrisch, so würde das Quecksilber bey steigendem
18Barometer bis oben an steigen und dann stehen bleiben, und bey
19sehr fallendem Barometer würde unten etwas davon herausfallen.
20Wie nun diesem allen durch die Kegelförmigkeit abgeholfen wird,
21sieht man leicht. – So bald die Röhre gefüllt ist, sucht sich die
22Säule die Stelle von 28 Zoll selbst. Soll es nur um einen Zoll
23steigen, so wird die Anzeige sehr präcis, weil nur das Quecksilber
24in der dünnern Röhre so sehr seine Lage verändert. Man denke
25sich nur ein solches Barometer, so hoch wie der Jakobithurm,
26was würde das für eine Präcision geben! – Für das Herausfallen
27des Quecksilbers ist doch niemanden bange? Auf der See ist dieß
28Barometer von unendlichem Nutzen und Gebrauch, | weil man240
29sich da, wegen des vielen Schaukelns, mit den Büchsen nicht gut
30abgeben kann. Deßwegen heißt es auch das Meerbarometer. –
31Es ist schon oben erinnert worden, daß, wenn das Quecksilber
32auf der See schnell fällt, immer ein Sturm erfolgt: und daraus
33wird man um so mehr die Nützlichkeit eines recht empfindlichen
34Barometers auf derselben einsehen.
35Das Johann Bernoullsche sogenannte rechtwinklichte Baro-
36meter, das oben mit einem cylindrischen Gefäße versehen ist, in
37welchem das Quecksilber steigt und fällt, unten aber, anstatt ein
38Gefäß zu haben, sich in eine enge horizontale Röhre endigt –
39hat zwar große Empfindlichkeit. Denn wäre z.B. der Kolben oben
40zehn Mahl größer, so würde dieß unten eine zehn Mahl größere
41Distanz geben. Aber zu präcisen Versuchen taugt es gar nicht. Die