1berechnen können, um wie viel der Schall durch das Eis schneller
2fortgepflanzt wurde, als durch die Luft. – Die Nachricht hievon
3findet sich im 3ten Bande der EdinburgerTransactions, unter dem
4Titel: Guthrie’s Abhandlung über das Klima von Rußland.
5Franklin glaubt sogar, daß der Schall auch im luftleeren
6Raume fortgepflanzt werden könne. »Der Versuch unter der Luft-
7pumpe – sagt er – beweist nichts. Ihr wißt ja nicht, ob darinnen
8kein Schall war; ihr habt ihn nur nicht gehört. Vorhin drückte
9oben und unten die Atmosphäre die Luft. Jetzt fällt das weg. Es
10ist gerade so, als wenn man eine Glocke mit der Hand anfaßt.
11Wenn man die Luft stark verdichtet, so schallt es ja eben so wenig.
12Hier sollte es doch stärker schallen; allein | gerade umgekehrt.« –258
13Man hat diesem Einwurf – über welchen man ja nicht spotten
14muß – mühsam vorzubeugen gesucht, und deßhalb einen eigenen
15Apparat für die Luftpumpe erfunden, um ihn zu widerlegen. Aus
16der großen Glocke A (Fig. 44.) wird die Luft weggenommen; in
17der kleinen B befindet sich Luft, und ein metallenes Glöckchen C,
18das vermittelst des Stiftes D, in Bewegung gesetzt werden kann.
19Man hört nichts von einem Schall. – Allein Franklin antwor-
20tete: Dieß hebt meinen Einwurf gar nicht; die Sache ist ja noch
21immer wie vorhin; die Glocken sind noch immer genirt.
22§. 266.
23Schallende Körper.
24Die Körper, welche durch ihre Bewegung gegen einander Schall
25erregen, wer|den schallende Körper genannt. Die Luft, als ein259
26so ausnehmend elastischer Körper, behauptet auch unter diesen
27einen vorzüglichen Rang. Aber da alle Körper Elasticität, mehr
28oder weniger besitzen, so sind auch alle, mehr oder weniger schal-
29lende Körper.
30§. 267.
31Wie die zitternde Bewegung der
32Körper zu unserm Ohr gelangt.
33Um die Fortpflanzung der zitternden Bewegung eines schallenden
34Körpers durch die Luft zu erklären, nimmt man an, daß durch
35die Schwingungen desselben die umgebenden Lufttheilchen u.s.w.