1§. 284.301
2Ton.
3Sieht man bey einem Klange blos auf die Geschwindigkeit der
4zitternden oder schwingenden Bewegung: so nennt man ihn einen
5Ton. (§. 264)
6Ein Ton unterscheidet sich von einem andern durch Höhe und
7Tiefe. Höher ist ein Ton, wenn in einer gegebenen Zeit die Schwin-
8gungen schneller; tiefer, wenn in derselben Zeit die Schwingungen
9langsamer auf einander folgen.
10§. 285. 286.
11Intervall oder Tonverhältniß.
12Ein Intervall oder Tonverhältniß ist der Unterschied eines Tons
13von dem andern; oder das Verhältniß der Schwingungszahlen für
14zwey Töne bey einerley Zeit der Schwingungen. Es wird | dieß302
15Verhältniß der Töne gegen einander, nach den Längen der Saiten
16bestimmt. Wenn also von ein paar gleich dicken, und gleich stark
17gespannten Saiten, ihre Längen sich verhalten wie
181 : 1so gibt die ersteden Einklangvon der zweyten
191 : 2so gibt die erstedie Oktavevon der zweyten
202 : 3so gibt die erstedie Quintevon der zweyten
213 : 4so gibt die erstedie Quartvon der zweyten
224 : 5so gibt die erstedie große Terzvon der zweyten
235 : 6so gibt die erstedie kleine Terzvon der zweyten
245 : 8so gibt die erstedie kleine Sextevon der zweyten
253 : 5so gibt die erstedie große Sextevon der zweyten
26Es lassen sich alle diese Verhältnisse auf einem Monochorde, mit
27kleinen Satteln, von Papier recht deutlich machen.
28§. 287.303
29Consonanzen und Dissonanzen.
30Der Grundton, die Oktave, die Quinte und die große Terz, gewäh-
31ren dem Ohre Vergnügen, und werden dahero Consonanzen,
32Accorde, consonirende Töne genannt. In Kirchen, und sonst,
33singen Frauenzimmer gewöhnlich um eine Oktave höher, ohne