1mit einander zu verbinden, daß daraus eine angenehme Harmonie
2entsteht.
3Die Lyra der Alten bestand aus vier zwischen zwey Stierhör-
4nern ausgespannten Saiten, und hatte Anfangs nur die 4 Töne C
5F G c.
6§. 291.
7Reinheit des Klangs.
8Chladni entdeckte eine ganz eigene Art von Tönen an den Sai-
9ten, die zwar in der Musik nie werden angewendet werden kön-
10nen, weil sie unangenehm sind, die aber we|gen ihrer gänzlichen309
11Abweichung von allen übrigen Schwingungsarten, Aufmerksam-
12keit verdienen. Er heißt sie Längentöne. Man muß die Saite mit
13dem Bogen so nach der Länge unter einem sehr spitzigen Winkel
14streichen, nicht unter einem rechten, wie gewöhnlich geschieht.
15Bey den gewöhnlichen Tönen kommt nichts darauf an, was man
16für einen Körper nimmt. Allein bey den Längentönen ists ganz
17etwas anders, da geben die Messingsaiten andere Töne, andere
18die Darmsaiten, andere die Stahlsaiten. Diese sind um eine Quarte
19höher, als die Messingsaiten, und diese wieder um eine Sexte
20höher, als die Darmsaiten.
21§. 292.
22Bemerkbarer Unterschied der Töne.
23Wie viel Schwingungen muß eine Saite in einer Sekunde ma|chen,310
24damit es in unsern Ohren ein Ton wird? – Sauveur glaubt 1212
25Schwingungen. Dieß wäre der tiefste Ton; der allerhöchste wäre
266400. Also 1212, 25, 50, 100 u.s.w. Die letztere Zahl ist ungefähr
27dasContraA. Bey Euler ist es 98; fährt man also fort bis zur
28Zahl, die 6400 am nächsten liegt, so erhält man 9 Oktaven.
29Euler rechnet für den tiefsten Ton 20, und für den höchsten
304000 Schwingungen. Hier gibt es 96, dort 108 hörbare Töne.
31Bey den Farben kömmt etwas Aehnliches vor. Der Mensch kann
32819 Farben unterscheiden.