1wahr, daß z.B. der Schaum undurchsichtig ist, der, doch aus
2Wasser und Luft besteht, die beyde durchsichtig sind.∗
3§. 310.342
4Kartesius Meinung.
5Kartesius nahm an, daß der ganze Weltraum mit vollkommen
6harten Kügelchen seines zweyten Elements angefüllet sey. Durch
7die beständig sich bewegenden Theilchen der leuchtenden Körper
8werden diese Kügelchen gestossen, und da es zwischen ihnen
9keinen leeren Raum gibt, sie sich also immer auf das genaueste
10berühren, so pflanzen sie den Stoß durch geradlinigte Reihen, in
11einem Augenblicke, auf eben die Art fort, wie das letzte Ende eines
12Stabes bewegt wird, den man an seinem obern Ende fortstößt. –
13Diese Meinung verdient keine Widerlegung mehr; aber histo-
14risch bleibt sie im|mer merkürdig, weil sie die Grundfeste des343
15Vibrazionssystems wurde.
16§. 311. 312.
17Vibrazionssystem.
18Das Vibrazionssystem – das schon vor Euler, von Huyghens
19und Hooke vorgetragen, von jenem aber nur weiter auseinander
20gesetzt wurde, – beruht auf folgenden Grundsätzen:
211. Es gibt eine durch den ganzen Weltraum verbreitete, äußerst
22feine, flüssige und elastische Materie – Aether genannt. – Die
23Elasticität derselben ist wenigstens 1000 Mahl größer, als die
24der Luft, und vermöge dieser Elasticität bleibt der Aether nicht
25bloß über unserer Atmosphäre, sondern durchdringt sie allent-
26halben, und bahnt sich einen freyen Durchgang durch die
27Poren aller Körper.
282. Auf die Theilchen dieser Materie schlagen die leuchtenden344
29Körper, indem sie zittern, eben so, wie die schallenden Körper