1Linie fortpflanze, sieht man am besten bey einem Sprachrohre.
2Man braucht nicht in | derselben Richtung zu stehen, in wel-347
3cher das Sprachrohr ist, um das Gesagte zu verstehen. – Daß
4sich aber die Lichtstrahlen in gerader Linie fortpflanzen, ist
5offenbar. Es würde ja sonst keine Totalsonnenfinsterniße, ja
6gar keine Nächte geben. Man höret auf der See kanoniren,
7wenn die Schiffe schon weit unter dem Horizonte sind. Nach
8dem Vibrazionssysteme müßte man sie da auch sehen können.
92. Die Lehre von der Refraktion der Lichtstrahlen läßt sich
10durchaus nicht nach der Eulerschen Theorie erklären, wenn
11man nicht neue Hülfsfiktionen annehmen will. Hingegen an
12die Newtonsche Hypothese schließt sich diese Lehre unge-
13zwungen an. Dieß aber kann freylich erst weiter unten deutlich
14gemacht werden.
153. Es ist ganz unverkennbar, daß das Licht bey sehr vielen Natur-
16prozessen, als etwas körper|liches mitwirkt. Wie in aller Welt348
17könnte man den Einfluß des Sonnenlichtes z.B. auf die Pflan-
18zen und auf das Hornsilber, und so viele andere Dinge mehr,
19nach der Eulerschen Theorie erklären!
20§. 313.
21Werth beyder Theorieen.
22Will man ja eine Gleichheit zwischen beyden Theorieen suchen:
23so kann es bloß die Hellheit betreffen. Diese läßt sich aus einer
24so gut als aus der anderen erklären. Sonst gebühret offenbar der
25Newtonschen der Vorzug. Wenigstens ist sie das beste Bild,
26unter welchem man sich die Sache vorstellen kann.
27Eigenschaften des Lichts.
281. Rektprogression der Lichtstrahlen.
29(Gradlinigte Fortpflanzung – Optik.)
30Begriff, Daseyn, Gesetz und Wirkung dieser Eigenschaft der Licht-
31strahlen ist be|kannt und auch schon erwähnet worden. Es ist349
32also nur noch das zu berühren: was wir in Ansehung der Größe,
33Gestalt, Entfernung u.s.w. der Körper sehen. Und dieß ist um so
34nöthiger, da hiegegen am meisten in Schriften und im gemeinen
35Leben angestossen und gesündiget wird.