1größer ist, als der hohlen. Beym Meniskus ist aber der Halbmesser
2der erhabenen Seite kleiner als der hohlen.
3Ausser diesen sechs Linsengläsern lassen sich noch zwey geden-
4ken: utrinque planes und ein eigentlich konkavkonvexes, dessen
5hohle und erhabene Seite einerley Halbmesser hat, wie z.B. ein
6Uhrglas. | Bey jenen können die beyden ebenen Flächen angesehen414
7werden, als wären ihre Halbmesser unendlich. Die Axe steht auf
8sie senkrecht. Das gleichförmig konkavkonvexe Glas bricht die
9Strahlen, wie ein planes Glas.
10§. 350–353.
11Weg der durch Linsen gebrochenen Strahlen.
12Aus dem allgemeinen Gesetze der Refraktion (§. 341.) und aus
13dem Verhältniß derselben (§. 343.) ergeben sich für die Linsenglä-
14ser folgende besondere Sätze:
15a. bey Convexgläsern oder erhabenen Linsen.
161. Wenn parallele Strahlen auf erhabene Linsen nahe bey der
17Axe des Glases fallen: so werden sie nach der Brechung in
18einem Punkt vereinigt, welcher der Brennpunkt heißt.
192. Wenn divergirende Strah|len auf erhabene Linsen fallen: so415
20werden sie nach der Brechung.
21α.weniger divergirend, wenn die Entfernung des leuchten-
22den Punktes kleiner ist, als die Brennweite der Linse;
23β.parallel, wenn der leuchtende Punkt selbst im Brenn-
24raum sich befindet;
25γ.konvergirend, wenn die Entfernung des leuchtenden Punk-
26tes größer ist, als die Brennweite der Linse.
273. Wenn konvergirende Strahlen auf erhabene Linsen fallen:
28so werden sie nach der Brechung noch mehr konvergirend.
29b. Bey Hohlgläsern oder konkaven Linsen.
301. Wenn parallele Strahlen auf hohle Linsen, nahe bey der
31Axe des Glases fallen: so werden sie nach der Brechung
32divergirend.
332. Wenn divergirende Strahlen auf hohle Linsen fallen: so wer-416
34den sie nach der Brechung, entweder
35α.weniger konvergirend, oder
36β.parallel, oder
37γ. gar divergirend, je nachdem ihre Convergenz größer
38oder geringer ist.