IX. Von dem Wärmestoffe. §. 420.
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1§. 420.
2Verschiedenheit der Ausdehnung.
3Die Ausdehnung der Körper durch den Wärmestoff, ist nicht
4gleichförmig, sondern verschieden – bey einigen Körpern größer,
5bey andern geringer. Aber leider ken|net man bis jetzt, weder14
6das allgemeine Gesetz, nach welchem sich diese Verschiedenheit
7richtet, noch stimmen die angestellten Versuche über einzelne
8Körper mit einander überein. – Herberts Versuche, die noch
9die richtigsten zu seyn scheinen, geben für nachfolgende Metalle,
10folgendes Resultat. Wenn die Länge jeder Stange derselben, beym
11Eispunkte 100000 gesetzt wird, so wird bis zum Siedpunkte des
12Wassers ausgedehnt.
13Das Bleyum1381seine Länge; od. um 0,00262
14Das Zinnum1471seine Länge; od. um 0,00212
15Das Silb.um1528seine Länge; od. um 0,00189
16Das Mess.um1581seine Länge; od. um 0,00172
17Das Kupf.um1641seine Länge; od. um 0,00156
18Das Eisen∗1924seine Länge; od. um 0,00107.
19Nach einem Mittel aus mehreren Beobachtungen dehnt sich das15
20Quecksilber, vom Eispunkte bis zum Siedpunkte um 0,0165 sei-
21nes körperlichen Inhalts aus.
22§. 421.
23Rost-Pendel.
24Von der ungleichen Ausdehnung der Metalle hat man einen herr-
25lichen Gebrauch bey den Pendelstangen gemacht und darauf die
26Rektificirung derselben gegründet. Es ist begreiflich, daß die Pen-
27deluhren im Sommer langsamer gehen müssen als im Winter,
28weil da die Pendel länger werden und längere Pendel langsamer
29als kürzere schwingen. Das Pariser Sekunden|pendel, das 3 Fuß,16
30keinen Zoll, 8, 69 Linien lang ist, verlängert sich bey 30 Reaum.