IX. Von dem Wärmestoffe. §. 433.
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1Pumpenstangen, und müßte daher in der Tiefe der Gruben selbst
2angelegt werden. Die Hauptsache dabey ist, ein mit Hahnen
3ver|sehener und mit einem Saug- und Steigrohre in Verbindung65
4gesetzter Recipient. Werden in derselben Dämpfe eingelassen, und
5abgekühlt: so wird dadurch ein Vakuum hervorgebracht, und nun
6treibt der Druck der Atmosphäre das Wasser in der Grube mittelst
7des Saugrohrs in den Recipienten hinein. Aus demselben wird es
8aber wieder unmittelbar durch die Kraft der Dämpfe, und mittelst
9des Steigrohrs emporgedruckt; so daß also bey dieser Maschine
10sowohl der Druck der Luft, als die Kraft der Dämpfe wirksam ist.
11Ganz verschieden von dieser Saveryschen Dampfmaschine
12ist diejenige, deren Erfinder Newkomen und Cawley, jener ein
13Eisenhändler, dieser ein Glaser zu Darthmouth waren, und von
14welcher sie die erste im Jahr 1711 zu Stande brachten. Die Ein-
15richtung derselben ist ungefähr folgende. Im Kessel A (fig. 8)
16werden Däm|pfe entwickelt. Diese läßt man durch die Röhre B66
17in den Stiefel CD hinein, unterhalb dem Embolus EF, der durch
18das Uebergewicht der Balancierstange GH, die an der Seite H
19schwerer, als an der Seite G belastet ist, in die Höhe getrieben
20wird. Damit der Embolus EF wieder niedersinke, verschließt sich
21in dem Augenblicke, da derselbe zu steigen aufgehört hat, der
22Hahn m, welcher sich an der Röhre B befindet, daß also durch
23diese Röhre kein Dampf mehr aus dem Kessel in den Stiefel
24dringen kann, und zu gleicher Zeit öffnet sich der Hahn n, mit
25welchem die Röhre IKL versehen ist, und läßt aus dieser Röhre
26einen Strahl von kaltem Wasser in den Stiefel hineindringen.
27Dieses Wasser berührt die untere Basis des Emboli, fällt von
28derselben in Gestalt eines Regens auf den Boden des Stiefels
29herab, und fließt durch die Röhre MN wieder ab. Hiedurch wird
30nun der Dampf condensirt und der | Effekt desselben zerstört; es67
31entsteht also zwischen dem Embolus und dem Boden des Stiefels
32ein leerer Raum; die atmosphärische Luft drückt den Embolus
33wieder, und dadurch wird auch die Balancierstange GH auf der
34Seite niederwärts gezogen. Das Uebergewicht derselben an der
35Seite H treibt der Embolus wieder in die Höhe; es öffnet sich der
36Hahn m und verschließt sich der Hahn n; der Dampf dringt in den
37Stiefel – und so wird die pumpenförmige Bewegung fortgesetzt. –
38Damit bey den Hahnen m und n Niemand stehen dürfe, der sie zu
39gehöriger Zeit öffnet und schließt, ist die Einrichtung getroffen,
40daß dieß vermittetst einer Stange OP geschieht, die an dem Balan-
41cier befestiget ist, und mit demselben auf und niedersteigt. – Der