Drittes und letztes Bändchen.
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1Thermometer nur ins Gefäß getaucht, steht, da ist der Gefrier-
2punkt. – Nimmt man im Sommer Eis aus den Eiskellern, so muß
3man sich hüten, daß dem Eis kein Salz beygemischt sey. – Ob
4man das Thermometer oben luftleer machen und zuschmelzen soll
5oder nicht: darüber wird noch disputirt. Lichtenberg scheint das
6erstere besser zu seyn.
7§. 469. 470.117
8Metallthermometer und Pyrometer.∗
9Höhere Grade der Hitze zu messen, hat man die Metallthermo-
10meter und Pyrometer erfunden. Beyde sind noch sehr unvollkom-
11men, und werden es noch | lange bleiben, weil das, was man118
12messen will, das Maaß endlich zerstört. Die Pyrometer sind von
13doppelter Art. Einige haben blos die Bestimmung, die Ausdeh-
14nung fester Körper durch den Wärmestoff, bemerkbar zu machen.
15Ein solches ist das Musschenbroekische, von welchem oben
16(§. 419) die Rede war. Andere sind eigentliche Thermometer von
17hohen Graden. Von diesen ist hier die Rede und das vorzüglich-
18ste darunter, ist unstreitig, das, von dem berühmten Kunsttöpfer
19Wedgewood erfundene.
20Die Idee, worauf dieses Instrument beruht, ist folgende: Der
21Thon macht eine scheinbare Ausnahme, von dem allgemeinen
22Gesetze der Ausdehnung der Körper durch den Wärmestoff. Er
23zieht sich in der Hitze zusammen, und dehnt sich nach plötzli-
24cher Erkältung nicht wieder aus. Wedgewood ließ daher Würfel
25von einer genau bestimmten Größe aus Pfeifenthon verfertigen; |
26indem er sie alle aus einer gewissen Form drucken ließ. Diese119
27setzte er nun dem Feuer, dessen Grad er bestimmen wollte, aus;
28er legte sie z.B. in einen Tiegel, worinn schmelzendes Metall sich