IX. Von dem Wärmestoffe. §. 472.
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1b. Von der Mittheilung des Wärmestoffs.124
2§. 484.∗
3Begriff von der Mittheilung.
4Das Phänomen ist bekannt. Wenn sich zwey Körper, wovon der
5eine eine größere Wärme hat, als der andere, entweder mittelbar
6berühren, oder doch nahe genug sind, so entgeht dem wärmern
7etwas von seiner | Wärme, und der kältere erhält davon einen125
8Zuwachs. Dieß wird die Mittheilung der Wärme genannt.
9§. 485. 486.
10Gleichförmige Vertheilung der Wärme.
11Unter benachbarten Körpern muß daher immer einerley Grad
12von Wärme statt finden. Indeß unsere Empfindung scheint diesem
13Satze zu widersprechen. Ein Stein oder ein Stück Metall scheint
14uns kälter, als ein daneben liegendes Stück Holz, oder als die
15Luft zu seyn, welche diese Körper umgiebt. Die Dichtigkeit dieser
16Körper mag daran wohl einen Antheil haben. Aber vorzüglich
17rührt dieß von der Wärme leitenden Kraft der Körper her, wel-
18che sich nicht nach der Dichtigkeit richtet. Silber, das weder das
19leichteste noch das schwerste der bekannten | Metalle ist, leitet die126
20Wärme, wenigstens nach Ingenhouss besser als alle; also besser
21als das dichtere Gold und als das lockere Eisen und Zinn. Ja nach
22einigen Versuchen desselben ist sogar das dichteste Metall und der
23dichteste Körper überhaupt, den wir kennen, die Platina, als der
24schlechteste Leiter für die Wärme unter den Metallen befunden
25worden. – Hierüber sogleich (§. 488) ein Mehreres.