IX. Von dem Wärmestoffe. §. 492. – 494.
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1die 7 Unzen in das Gefäß A, und schüttet Wasser darauf, wie eben
2gesagt wurde. – Noch ehe diese 7 Unzen aufgelöst werden, stellt
3man nun die drey übrigen Gefäße in das große Gefäß A, damit sie
4alle die kalte Temperatur von A bekommen. Das Gefäß D wird
5mit einem Kork verschlossen. – In dieser Lage bleiben nun die
6Gefäße so lange, bis das hineingehaltene Thermometer nicht mehr
7fällt.
8Nun schüttet man die abgekühlten trockenen 5 Unzen aus C172
9in B und setzt nun D in das Gefäß B. Hier muß es nun so lang
10bleiben, bis das hineingehaltene Thermometer nicht mehr fällt,
11und bis es wieder auf 0°zurücksteigt.
12Wenn man dieses abgewartet hat, so erhält man also Eis. In
13einer Viertelstunde war der ganze Prozeß vorüber – als im Colle-
14gio dieser Versuch angestellt wurde. Dießmahl fiel das Delück-
15sche Thermometer bis 9°unter Null. Das Taschentuch fror an
16das Gefäß A. welches man gern auf so etwas, nicht also auf die
17bloße Tafel stellt.
18Auf eine ähnliche Weise hat Lowiz zu Petersburg, ein gebor-
19ner Göttinger, im December 1792 in Gegenwart der kaiserlichen
20Prinzen, zwey Pfund Quecksilber in einer Stube, in welcher das
21Fahrenh. Thermometer auf 55°stand, gefrieren gemacht. Er
22bediente sich dazu eines Gemi|sches von krystallisirten ätzendem173
23Gewächslaugensalze und frischen trocknem Schnee. Noch leich-
24ter und bequemer gelang der Versuch mit einer Mischung von
25eben solchem Schnee mit fixem Salmiak(muriate de chaux)Siehe
26v. Crells chem. Annalen 1793, 4tes St. S. 352 und Grens Journal
27der Phys. 2. Band, 2tes Stück.
28Was die Entstehung der Kälte bey Verdampfungen betrift: so
29wird sie durch unendlich viele Beyspiele bestätiget. Das grüne
30Holz z.B. brennt darum nicht, weil das Wasser inwendig in Dampf
31verwandelt wird. So löschen wir ja auch das Feuer; so wird
32also gleichsam eine Rinde um das Feuer. – So könnten auch die
33englischen Männer im Feuerofen eine so große Hitze ertragen.
34Fordyce, Banks, Solander und Blagden hielten eine Hitze
35von 110 und 111 Fahrenh. Graden, ohne Beschwerlichkeit des
36Athmens aus. Ja Blagden ging im Ja|nuar 1775 in ein Zimmer, in174
37welchem das Thermometer an der Thür auf 240°, beym Ofen auf
38260°stand, und hielt darinn 8 Minuten aus. Man erinnere sich,
39daß die Wärme des menschlichen Blutes = 96°ist und daß das
40Wasser bey 212°kocht. Die Hitze war auch in diesem Zimmer