Drittes und letztes Bändchen.
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1Dämpfe verwandelt, und bringt dort Flüßigkeit, hier Elastici-
2tät hervor. – Aus dieser Verbindung wird begreiflich, warum
3der Wärmestoff, wo er weniger gehindert wird, auch noch
4den Gesetzen des Lichtstoffes folge, wie z.B. bey Reflexionen,
5und warum man also von einem strahlenden Wärmestoffe
6sprechen könne. Es wird begreiflich, woher die Expansibilität
7desselben komme. Er hat sie ganz der Bewegung des Licht-
8stoffes zu danken. Er würde sich ganz wie | der Lichtstoff197
9ausbreiten, wenn er nicht gehindert würde, theils durch die
10mannigfaltigen Affinitäten der Körper, theils durch die Affi-
11nitäten und die Trägheit des Feuerstoffes. – Und wie vieles
12andere wird nicht durch diese Verbindung begreiflich, wovon
13wir theils schon gesprochen haben, theils noch sprechen wer-
14den! Ja welch ein Licht verbreitet dieselbe über die ganze
15Natur! Wie ist nun auf einmahl die Elasticität der Körper
16erklärt! Daniel Bernoulli und Euler nehmen, um dieselbe
17zu erklären, schon eine innere Bewegung einer Materie in
18den Körpern an; wo diese herrührt, sagen sie nicht. Hier bey
19der Elasticität des Wärmestoffes sehen wir, daß dieselbe von
20der Geschwindigkeit des Lichtstoffes herrührt, der, nun an
21andere Körper gebunden, gezwungen wird, theils langsamer
22zu gehen, theils seine Richtungen alle Augenblicke zu ändern.
23Und solcher expansibeln Materien kann es ja mehrere ge|ben,198
24und selbst der Lichtstoff gehört nach Lesage mit darunter.
25Wie sehen wir nun auf einmahl ein, daß das, was das letzte
26unter allen beseelet – wenn man so reden darf – der Stoß der
27schwermachenden Materie sey, und daß am Ende, die Ursache
28der Schwere, die Ursache aller Bewegung sey – wobey weiter
29keine eigene abstossende Kraft nöthig ist!
30Mag dieß alles also immerhin nur eine Hypothese seyn! Es
31ist eine schöne Hypothese, welche die Erscheinungen nicht
32nur gut erklärt, sondern es auch auf eine bey verwandten
33Erscheinungen schon so glücklich gebrauchte sehr bestimmte
34Art thut, wodurch das ganze Gebäude unserer Kenntnisse der
35Natur mehr Zusammenhang und Festigkeit erhält. Sie ist der
36Zweig eines großen Stammes, dessen Aeste sich über die ganze
37Natur erstrecken.
383. Angenommen, daß es einen materiellen Wärmestoff gebe, läßt
39sich nun leicht | aus den verschiedenen Erscheinungen, welche199
40er bewirkt, und aus den Umständen, unter welchen er sich