Drittes und letztes Bändchen.
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1gab dem seinigen den Nahmen Elettroforo perpetuo – beständiger
2Elektricitätsträger.
3Der Elektrophor besteht aus zwey | Haupttheilen der Basis und270
4dem Deckel, und jeder wieder aus zwey Nebentheilen; die Basis
5aus dem leitenden Körper oder der Form und dem nichtleitenden
6Körper oder dem Kuchen; der Deckel ebenfalls aus einem leiten-
7den Körper oder der Platte und aus einem nichtleitendem Körper,
8oder der Handhabe.
9Die Form des Elektrophors oder der leitende Körper dessel-
10ben; (auch Teller oder Schüssel genannt) besteht aus einer reinen
11Metallplatte, oder einem Brette (am besten aus Tannenholz) mit
12Stanniol oder Goldpapier, mit der vergoldeten Seite nach aussen,
13ganz überzogen. Man giebt derselben zu Vermeidung der Ecken
14und zu Erhaltung der größten Fläche bey den wenigsten Kosten
15eine zirkelrunde Gestalt. Am Umfange rund herum hat sie einen
16Rand, ein paar Linien hoch, um das Abfliessen der hineingegosse-
17nen Harzmasse zu verhüten. – Bedient man sich eines Spie|gels271
18zum Elektrophor, so ist die Belegung desselben die Form. Bey
19einem Ofenschirm von Tamis oder Seide ist es die Luft.
20Zu dem Kuchen des Elektrophors oder zu dem nichtleitenden
21Körper desselben, hat man verschiedene Rezepte. Lichtenberg
22gab folgende an:
231. Kolophonium und reines Harz zu gleichen Theilen mit etwas
24Venezianischem Terpentin vermischt, und die ganze Masse
25geschmolzen. Den Schaum aber muß man sorgfältig wegschaf-
26fen.
272. 7 Theile Kolophonium, 5 Theile Venezianischer Terpentin,
285 Theile Pech, und 2 Theile Wachs – in einem reinen neuen
29Topf geschmolzen, und zwar ziemlich lange. Man muß es
30herausnehmen und versuchen, daß es die gehörige Sprödigkeit
31bekomme.
323. 5 Theile weisser Schellack, 3 Theile reiner Mastix, und
332 Theile Venezianischer Terpentin. Die beyden ersten werden |
34gestoßen, dann der Terpentin dazwischen gebracht, dann272
35alles zusammen in eine Leinwand gebunden, in einem neuen
36irdenen Topfe bey gelindem Kohlenfeuer zerlassen, durch
37die Leinwand gedruckt, und entweder noch flüßig in die
38Form gebracht, oder auch nach dem Erkalten in Pulvergestalt
39aufgestreut, und wieder zerlassen.