X. Von der Elektricität. §. 538g – 538k
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1derselben. – Endlich zerbrechen die Scheiben sehr leicht. Die eine
2van Marumsche Scheibe soll auch schon kaput gegangen seyn.
3Das Nachtheilige bey den Cylindern ist, daß sie nicht so rein
4gehalten werden können, als die Scheiben. Man muß nähmlich
5immer etwas Kommunikation mit der | Luft übrig laßen; und da289
6schleichen sich dann leicht Feuchtigkeiten hinein.
7Im Ganzen also, wie gesagt, läßt sich über diesen Punkt nicht
8viel ausmachen. Wenn man aber denjenigen Reiber für den beßten
9hält, mit welchem man bisher die größte Wirkung hervorgebracht
10hat, so ist es allerdings die Scheibe. Allein, hätte man die Kosten
11an den Cylinder gewendet, so würde dieser gewiß auch hierinn
12den Preis davon getragen haben.
13Die größte bisher zu Stande gebrachte Scheibenmaschine ist im
14Taylerschen Museum zu Harlem. Sie besteht aus zwey Scheiben,
15deren jede 65 Zoll im Durchmesser hat, also jede ungefähr so groß
16ist, wie ein Kutschenrad. Sie sind beyde an eine Axe gespannt.
17Die Batterie besteht aus 225 Flaschen, deren jede ungefähr einen
18Quadratfuß Belegung enthält. – Die Wirkungen, die man mit
19dieser Maschine hervorgebracht, sind erstaunend. So wurde ein |
20Goldstreifen, der 20 Zoll lang und 112Linien breit war, durch290
21einen simpeln Funken geschmolzen. – An einem spiralförmigen
22256 Fuß langen Drath bemerkte man, auf dem Zoll 40 Spitzen
23oder Aeste, welche ausführen; also auf dem ganzen Drath über
24100,000 Spitzen. – So wurde ein Eisendrath von 15 Fuß Länge
25geschmolzen. – Eine Flasche schlug in einer Minute 80mahl los. –
26Die Scheiben wurden in einer Glashütte bey Paris verfertiget; zu
27den Batterien nahm man böhmisches Glas.
28Alles nun, was zu einer guten Maschine gehört, ist folgendes:
291. ein elektrischer Körper, der gerieben wird.
302. ein Reibzeug.
313. ein Konduktor.
32Was erstens den elektrischen Körper, der gerieben wird, oder den
33Reiber betrifft, so ist von den Scheiben und Cylindern so eben
34gesprochen worden. An die | Farbe des Glases darf man sich nicht291
35kehren. Das gefärbte Glas ist bald besser als das weisse, bald
36schlechter. Man muß immer versuchen. Manches Glas ist sehr
37elend dazu, wahrscheinlich, wenn viel Laugensalz dazu genom-
38men wird. Wenn es rauh ist, und hin und wieder noch Kiesel-
39knöpfchen daran sitzen, dann ist es am beßten. Wir wollen dem