Drittes und letztes Bändchen.
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1Cylinder den Vorzug geben, und nun die Eigenschaften angeben,
2die er haben muß. Er muß ungefähr einen Fuß im Durchmesser
3haben; aber recht lang seyn, damit man ein breites Kissen anbrin-
4gen könne. Ferner muß er so rein als möglich gehalten werden.
5Die Axe darf nicht durchgehen wegen der zu starken Leitung der
6Elektricität. Man hat neuerlich angefangen dieselbe zu isoliren.
7Auch das ist recht sehr zu empfehlen. So ruht alsdann der Cylin-
8der auf gläsernen Stangen. Der Griff an der Kurbel kann auch
9noch von Glas seyn. Der Winkel x beym Cylinder Fig. 34 muß so
10scharf als mög|lich seyn. Endlich muß derselbe inwendig überfir-292
11nißt werden, damit sich keine Feuchtigkeiten ansetzen. Wegen der
12eingeschlossenen Luft und der Ausdehnung derselben durch die
13beym Reiben erregte Wärme, muß nähmlich in dem Cylinder eine
14Oeffnung gelassen werden, damit die Luft einen Ausgang habe,
15und der Cylinder nicht zerspringe. Durch diese Oeffnung aber
16dringen Feuchtigkeiten ein, die der Tod der Elektricität sind, und
17welche nun durch die Ueberfirnißung abgehalten werden, daß sie
18sich an dem Cylinder nicht ansetzen können.
19Was zweytens das Reibzeug betrifft, so nahm man Anfangs ein
20Kissen von Leder dazu. Nun nicht mehr. Man macht es zwar
21jetzt auch noch von Leder, aber dieß dient nur zum Andrücken.
22Man läßt nähmlich an dem untern Theil des Kissens ein Stück
23Wachstaffet annähen. Und nun auf diesem Wachstaffet wird das
24Amalgama aufgetragen, welches entweder mit Schwein|schmalz293
25oder mit Firniß geschieht. Der Firniß muß aus Spiritus Vini mit
26Mastix seyn. – Ueber den Lappen, worauf das Amalgama getra-
27gen wird, breitet man noch einen anderen wachstaffetenen Strei-
28fen. Dieser doppelte Umschlag ist eigentlich der Kondensator.
29Zwischen beyde Lappen kann man noch Stanniolplatten legen.
30Die Hauptsache ist nun aber das Amalgama. Das Kienmayer-
31sche ist das beßte. Es besteht aus 1 Theil Zink, 1 Theil gra-
32nulirten Zinn, und 2 Theilen Quecksilber. Aber der Zink muß
33gereinigt seyn. Dieß geschieht so. Man schmelzt etwas mehr, als
34man braucht, in einem Tiegel. Während des Schmelzens wirft man
35Schwefel zu. Die Schlacke wird nun immer abgeschält, und so
36erhält man ihn rein. Nun schmelzt man ihn in einem eisernen
37Löffel, und gießt das Quecksilber leise zu – leise, denn es gibt sonst
38Explosionen. Nun wird es in einen gläsernen Reibtiegel gebracht, |
39und so lange gerieben, bis es schwarz wird. Die Wirkung dieses294
40Amalgama ist beynahe noch einmahl so stark, als der übrigen.