Drittes und letztes Bändchen.
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1Von der Wirkungsart der Elektrisirmaschinen wird bey der
2Theorie gesprochen werden.
3Medicinische Elektricität.297
4Cavallo’s medicinische Flasche (Fig. 38) hat folgende Einrich-
5tung. Es ist eine ordentliche Leydensche Flasche. An der äußern
6Belegung derselben hängt der messingene Stab AB, an der innern
7der Stab CD. Mit diesen zwey Stäben kann man nun sehr bequem
8ein gewisses bestimmtes Glied elektrisiren, daß also, wenn man
9z.B. den Daumen elektrisiren will, der ganze Stoß nicht durch den
10Arm gehen darf.
11Ein Instrument zum Elektrisiren der Zähne kann die Einrich-
12tung haben, wie Fig. 39 zeigt. Es ist eine Zange, womit man den
13bösen Zahn fassen kann.
14Von den vortreflichen Wirkungen der Elektricität ist schon
15oben gesprochen worden.
16Von den Elektrometern.
17Die Elektrometer sind noch in ihrer Kindheit. Das simpelste ist
18wohl das Cantonsche. Es besteht aus zwey klei|nen Kugeln von298
19Kork oder Hohlundermark, die von der Größe einer Erbse sind,
20und an feinen Zwirnfäden hängen.
21Das vorzüglichste und allgemein gebrauchteste ist das Hen-
22lysche Quadrantenlektrometer, dessen sich auch Lichtenberg
23bedient, und die Einrichtung hat, welche Fig. 40 zeiget. Man kann
24damit doch so viel wissen, ob die Batterie auch das 2te mahl so
25stark geladen ist.
26Das Achardsche kostet 72 Thaler. Wer in aller Welt könnte
27für so ein Instrument so viel verwenden! Achard hat sich anfangs
28verrechnet. Nach seiner Rechnung kömmt die Formel heraus:
291 · Tang = Kraft der Schwere : Elektricität. Allein wenn der
30Winkel = 90°würde, so müßte nach dieser Formel, die Kraft
31unendlich seyn; und das ist doch nicht der Fall. Es muß vielmehr
32aus dem, was vorher die Tangente war, der Sinus werden. – Siehe
33darüber Gothaisch. Magaz. 11. B. 1 St. Seite | 46. – Uebrigens299
34ist dieses Elektrometer das durchdachteste. Wer es auch nicht
35braucht, sollte wenigstens wissen, daß man bey genauen Messun-
36gen so, oder auf ähnliche Weise verfahren muß, sonst mißt man
37nicht. Gött. Taschenb. 1784. S. 77.