Drittes und letztes Bändchen.
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1gegen etwas davon verliert. – Dieß sieht man, wenn man ein
2Reibzeug isolirt. Hingegen reibt man mit einem nicht isolirten
3wollenen Lappen in der Hand, so kann der Lappen deßwegen
4nicht negativ werden, weil aus dem großen Reservoir, durch
5den Körper, und die Hand immer neue Elektricität zuströmt.
66. Welcher Körper nun gewinne oder verliere – der geriebene
7oder das Reibzeug – das muß durch besondere Erfahrungen
8ausgemacht werden. So viel ist daraus schon im allgemeinen
9gewiß: daß das Reibzeug immer die entgegen | gesetzte Elek-308
10tricität von der des geriebenen Körper enthält.
117. So sind denn nach dieser Theorie alle elektrischen Erscheinun-
12gen Erfolge des Ueberflusses oder Mangels einer einzigen über-
13all verbreiteten sehr feinen Materie, und beruhen auf einen
14Uebergang derselben aus einem Körper in andere, und zwar
15bey der positiven Elektricität, auf einen Uebergang der elek-
16trischen Materie aus dem Körper in andere, bey der negativen
17aber, auf einen Uebergang aus andere in den Körper.
18Die fränklinsche Theorie war die erste, welche die mei-
19sten elektrischen Erscheinungen, auf eine einfache Weise ziem-
20lich genügend erklärte, oder vielmehr bildlich darstellte, und
21zu der sich noch jetzt der größte Theil der Physiker bekennt.∗
22Allein im Ganzen scheinen | dennoch die elektrischen Phäno-309
23mene für eine solche Darstellung etwas zu gleichförmig. Auch
24hat man noch keinen recht entscheidenden Versuch, zu zeigen,
25welches eigentlich +E und welches −E, das heißt, Ueberfluß
26oder Mangel sey. Will man vollends andere Erscheinungen
27der Elektricität erklären, als z.B. Licht, Hitze, Ladungsmecha-
28nismus, so dürfte man wohl schwerlich mit Franklins einer
29Materie auskommen. – Lichtenberg erklärte sich daher nicht
30für dieses System.
31b. Symmersche Theorie.
32Robert Symmer stellte im ersten Theile des 51ten Bandes der
33Philosophi|cal Transactions, eine andere Hypothese über die Elek-310