Drittes und letztes Bändchen.
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1Eisenstangen, und gibt ihnen, auf was immer | für eine Weise,377
2eine schwache magnetische Kraft. Nun legt man zwey Stangen
3horizontal hin; die übrigen 6 Stangen aber nimmt man zwischen
4die Finger je drey und drey zusammen, so, daß sie oben zusammen
5passen, und unten auseinander stehen, und also gleichsam ein
6Hufeisen bilden, wie Fig. 47 zeiget. Unten müssen auf einer Seite
7lauter Nordpole, und auf der andern, lauter Südpole seyn. Und
8also auch oben. Nun mit diesen 6 Stangen bestreicht man die zwey
9liegenden, die schon eine schwache Magneticität haben. Es ist gut,
10wenn die letzteren beym Bestreichen auf Eisen liegen. Es entsteht
11dadurch ein Kondensator, wie bey der Elektricität. Auch müssen
12sie so bestrichen werden, daß die Nordpole der 6 Stangen, auf
13ihre Südpole zu stehen kommen. Man fährt nur darauf hin und
14her. – Nun nimmt man diese zwey Stangen, die jetzt schon eine
15viel stärkere Magnetici|tät haben, und legt sie zu den 6 andern,378
16kriegt dafür aus diesen 6 andern, 2 andere heraus, und bestreicht
17sie auf die eben beschriebene Weise. Dieß treibt man denn so lange
18fort, bis die Magneticität keines Zuwachses mehr fähig ist.
19Hier muß etwas von der Bestreichung durch Simpelberüh-
20rung und durch Doppelberührung gesagt werden. Eine Bestrei-
21chung durch Simpelberührung ist, wenn man den einen Pol eines
22Magneten NS (Fig. 48) auf die Mitte einer eisernen Stange ACB
23setzt; hierauf von da aus, gegen das Ende der Stange zu, langsam
24und gleichförmig fortstreicht, und mit dieser Bestreichung eine
25Zeitlang fortfährt, hernach aber den Magneten umkehrt, seinen
26andern Pol auf die Mitte der Stange setzt, und von da aus gegen
27das andere Ende der Stange zu streicht. Hat man im ersteren Falle
28(Fig. | 48) mit dem Pol N von C nach B gestrichen; so streicht man379
29im zweyten Falle (Fig. 49) mit dem Pol S von C nach A.
30Doppelberührung ist, wenn man mit einem Hufeisenförmigen
31Magnet, ein Eisen oder einen Stahl bestreicht. Je näher beysam-
32men die Enden des Hufeisens sind, desto besser ist es. Man setzt in
33der Mitte auf (Fig. 50) und fährt auf und ab; hebt nun in der Mitte
34wieder auf, und verfährt nun mit dem umgekehrten Magneten
35(Fig. 51) auch wieder so. Noch besser ist es, wenn man zwey
36Magneten AB und CD (Fig. 52) mit weichem Eisen verbindet, und
37sie zuerst auf der einen, dann auf der andern Seite bestreichet.
38Wie weit man es hiebey bringen könne, hat der Engländer
39Knight bewiesen. Man kam erst nach seinem Tode unter das
40Geheimniß. In dem 65ten Bande derTransactionsfindet sich
41eine Abhandlung darüber. Er konnte Stahle in einem Augenblicke