XI. Von der magnetischen Kraft. §. 565 – 570.
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1+M; wird er weggezogen, so stellt sich alles wieder her, wie bey
2der Elektricität. Hieraus erklärt sich auch, warum, wenn man die
3flache Seite eines Blechs gegen +M eines Magneten hält, er nicht
4mehr so stark, als vorher, auf eine Magnetnadel wirkt. Das +M
5des Magneten, jagt nähmlich das +M des Blechs auf die entge-
6gengesetzte Seite, über welche es sich ergießt; es kann sich folglich
7der Wirkungskreis nicht so weit erstrecken, als wenn das +M
8des Magneten ohne diese Verbreitung frey gewirkt hätte; auch
9wird dieses +M des Blechs durch das −M der gegenüberstehenden
10Seite etwas gebun|den. Bringt man hingegen das blechene Lineal398
11nach der Länge zwischen die Nadel und dem Magneten, so wird
12dadurch der Wirkungskreis desselben erweitert, denn das +M des
13Magneten, jagt das +M des Blechs an das andere Ende desselben,
14und ziehet dessen −M. – Um die Wirksamkeit der beyden magne-
15tischen Materien begreiflich zu machen, nimmt Brugmanns auch
16ein umgebendes Fluidum an, das bey dem Magneten die Stelle
17der Luft bey dem elektrisirten Körper vertritt, um durch dessen
18Elasticität die ungleichnahmigen Magneten zusammen getrieben
19werden.
20Man sieht, diese Theorie gründet sich auf die Aehnlichkeit
21zwischen Elektricität und Magneticität. Und in der That, diese
22Aehnlichkeit ist erstaunend groß. Wie völlig gleich die Phäno-
23mene des Anziehens und Zurückstossens, bey der einen, wie bey
24der andern sind, ist bekannt. Aber vielleicht geht die Aehnlichkeit
25noch weiter, und ist etwa | die Erde eben so ein Turmalin, als sie399
26ein Magnet ist. Das Nordlicht könnte wohl seinen Grund in einer
27ähnlichen elektrischen Vertheilung haben, als die magnetische
28Materie wirklich vertheilt in unserer Erde angetroffen wird. Es
29ist um die Tag und Nachtgleichen am häufigsten; da aber wird
30die Erde viele Tage hintereinander, innerhalb 24 Stunden ganz
31erleuchtet, und folglich erwärmt, was bekanntlich beym Turmalin
32auch geschehen muß, wenn er elektrische Wirkungen äußern soll.
33Daß man ein Südlicht so selten sieht, ist kein Einwurf hingegen.
34Einmahl kömmt man ja sehr selten in so hohe südliche Breiten,
35als in nördliche; dann aber kann ja auch das Südlicht bey weitem
36nicht so glänzend, und also nicht so in die Augen fallend seyn, als
37das Nordlicht. Die ausschießenden Büschel des Nordlichts zeigen,
38daß auf unserer Seite der positive Pol liegt; die negativen Bü|schel400
39aber sind ja bekanntlich sehr geringe. – Es bedürfte nur noch
40der Entdeckung, daß auch geladene elektrische Körper, Polarität
41zeigen: so könnte man gar nicht zweifeln, daß unsere Erde auch