1gewiß∗, daß diese letztere Stelle nichts | von der Bewegung um91
2die Sonne enthalte – denn das Feuer, von welchem hier die Rede
3ist, ist nicht die Sonne, sondern das Centralfeuer, um welches die
4Sonne selbst sich drehet, und das sie reflektirt – ist also wohl
5gewiß: so wie es gewiß ist, daß Aristarch von Samos (250 J.
6vor Chr.), der erste war, der jene Bewegung lehrte. Allein Coper-
7nikus fand nun einmahl in jener Stelle diese Bewegung – von
8Aristarchs Behauptung führt er nichts | an – und sie gab ihm also92
9zuerst die Veranlassung zu seinen weitern Untersuchungen über
10die Bewegung der Erde um die Sonne; die um ihre Axe enthielt
11schon die Stelle aus dem Cicero. – Indeß dieß benimmt ihm
12nichts von seinem Verdienste†. Was er von den | Alten genommen93
13hat, gesteht er mit Dank ein. Aber daß er sie weit hinter sich
14zurück gelassen und für sich alleine dastehe, beweiset jede Zeile in
15seinem unsterblichen Buche. Man findet darin überall das Genie,
16das raisonirt, schließt, richtige Voraussetzungen macht und weit,
17weit über sein Zeitalter hinaus ist. Auf jene Behauptungen der
18Alten ist auch über dieß kein sonderliches Gewicht zu legen. Sie
19werden bloß im Vorbeygehen angeführt; und es wird nichts dabey
20bewiesen und nichts darauf gegründet. Die Alten probirten blos
21alle möglichen Systeme. Und so fiel einem unter ihnen auch bey zu
22sagen: die Erde drehe sich um ihre Axe und laufe in einem Kreise
23um das Feuer.
24Copernikus ging in Ansehung der Bewegung der Erde, sowohl94
25um ihre Axe, als um die Sonne von einem der größten und kühn-
26sten Gedanken aus, den der Mensch je gewagt hat, von dem