1entgegengesetzten Seite. Befindet sich die Erde in G oder H, so
2finden obige Gründe keine Anwendung, weil die Strahlen mit EB
3parallel einfallen, und folglich auch mit der Bewegung der Erde
4parallel sind. In diesen beyden Fällen wird man also den Stern an
5seinem wahren Orte, in E erblicken; in allen | übrigen hingegen,183
6bald auf der einen bald auf der andern Seite von seinem wahren
7Orte; und jeder Stern beschreibt also in der Ekliptik eine gerade
8Linie, von 40 Raum-Sekunden in der Länge.
9Hat der Stern E eine gewisse Breite, so zeigt sich jene Erschei-
10nung, welche Fig. 20 darstellt. Ist nämlich ABCD die Erdbahn, so
11sieht man von A aus, den Stern E in a, von B in b, von C in c, von
12D in d, und er scheint folglich die Ellipse abcd zu beschreiben;
13deren große Axe ac immer 40 Sekunden beträgt, die kleine bd
14aber, bald größer, bald kleiner wird, je nachdem die Breite des
15Sterns verschieden ist.
16Befindet sich endlich der Stern im Pole der Ekliptik selbst:
17so scheint er, wie Fig. 21 vorstellt, einen wirklichen Kreis zu
18beschreiben, dessen Durchmesser 40 Sekunden beträgt. Es stelle |
19nämlich ABCD die Erdbahn in der Ebene der Ekliptik, und E den184
20Pol dieser Ekliptik vor: so sieht man von A aus den Stern in a, von
21B in b, von C in c, von D in d, und er scheint also den Kreis abcd
22um den Pol der Ekliptik zu beschreiben.
23Jeder Stern am Himmel beweißt also die Umwälzung der Erde
24um die Sonne! Und wie laut spricht nicht dafür die so einfache,
25so natürliche Erklärung aller Erscheinungen am Himmel, von
26welchen diese Umwälzung die Ursache ist, und von welchen wir
27noch, der obigen Ordnung zu Folge, etwas anführen wollen. Von
28dem Vor- und Rückwärtsgehen der Planeten war schon die Rede;
29von andern Erscheinungen wird weiter unten gesprochen wer-
30den; hier wollen wir nur, die Abwechselung der Jahres|zeiten und185
31Tageslängen betrachten.
32Dieses schöne, wunderbare Schauspiel hat der Baumeister der
33Welten, durch zwey einfache Verrichtungen bey unserer Erde her-
34vorgebracht, durch die bereits erwähnte schiefe Stellung der Axe
35derselben, und durch die gleichfalls schon erwähnte, schiefe Nei-
36gung ihrer Bahn. – Eine sinnliche, jedermann verständliche Dar-