1noch mehrere die Temperatur. Bey den Uhren ist der beseelende
2Theil | das Gewicht; dieses wird durch das Pendel regulirt; und356
3dieses ist unaufhörlich dem Einfluß der Wärme ausgegesetzt. –
4Daher hat man alles zur Verbesserung der Uhren aufgeboten.
5Schon Gemma Frisius (geb. 1508. gest. 1555) arbeitete in die-
6ser Absicht an guten Uhren. Ferner Metius, dessen Bruder Jakob,
7die Fernröhre erfunden hat. Dann Hoock, ein Zeitgenosse New-
8tons. Dann Huyghens. Sehr viel hat besonders Hoock gelei-
9stet, er machte aber ein Geheimniß daraus. Seine Winke, welche
10er in seinenPhilosophical Collectionsund noch in einer andern
11Schrift gab, benutzte vorzüglich ein englischer Uhrmacher Henry
12Sully. Dieser ging aus England nach Wien, wo er 1714 einen
13Traktat über die Taschenuhren herausgab, der sehr rar ist, und
14welchen Lichtenb. zu sehen wünschte. Von Wien | ging er nach357
15Paris und starb 1728 zu Bourdeaux. Doch alles übertraf John
16Harrison mit seinemTimekeeper. Er war eines Zimmermanns
17Sohn aus Linkolnshire, und trieb in seiner Jugend das Gewerbe
18seines Vaters. In der Folge wurde er Mühlenbaumeister, und dann
19Uhren-Baumeister – und zwar der größte, den es bis auf seine
20Zeit gegeben hat. Er hatte darinn Graham zum Lehrmeister, fing
21seine Arbeiten an im J. 1726, und starb 1776 in einem Alter von
2283 Jahren.
23Seine erste verbesserte Uhr brachte er im J. 1736 zu Stande.
24Sie wurde auf einer Reise nach Lissabon probiert und so gut
25befunden, daß man ihn öffentlich aufmunterte weiter zu gehen,
26und sich des Preises würdig zu machen. Er verfertigte auch bald
27zwey noch bessere Uhren, von welchen die letztere schon im
28J. 1739 fertig war. Sie gieng | während ganzer 10 Jahre, folglich358
29bis zum J. 1749 so richtig, daß er in diesem Jahre die Copleysche
30Medaille erhielt, welche jährlich zur Belohnung der nützlichsten
31Erfindungen vertheilet wird, und z.B. auch Cook und Herschel
32gegeben wurde. – Im J. 1758 verfertigte Harrison eine vierte
33Uhr und im J. 1761 eine fünfte, von welchen jede wieder besser
34war, als die vorhergehenden. Mit der letzteren reißte sein Sohn
35William Harrison am 18. Nov. 1761 nach Bedford auf Jamaika
36ab. Diese Reise währte 81 Tage; und auf dem Hinwege wich die
37Uhr nur um 1 Minute, auf dem Rückwege aber, der im März
381762 erfolgte, um 1 Minute und 4 Sekunden ab. Dieß betrug
39im Bogen noch nicht einen halben Grad und Harrison machte
40daher Anspruch auf den großen Preis. Allein Maskelyne machte