II. Theorische Astronomie. 2. Vom Monde.
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11687. Im Jahre 1787 feyerte man zu Danzig sein Andenken.
2Doktor Blech, der in Göttingen studierte, hielt bey dieser Gele-
3genheit eine Rede, die auch im Druck erschien. – Im Jahre 1791
4errichtete man ihm auf dem Rathhaus zu Danzig ein Denkmal, zu
5welchem auch der König von Polen beysteuerte. Seine aus Bronze
6verfertigte Büste wurde auf einem Gestelle von weissem Marmor
7aufgestellt. –
8SeineSelenographia, die zu Danzig 1647 in Folio erschien,
9verschaffte ihm den größten Ruhm. Es kommen darin auch viele
10Beobachtungen von Sonnenflecken vor. Man sagt von seinen
11Büchern, daß der Titel derselben weit weniger verspräche, als sie
12selbst leisten. In unsern Zeiten ists umgekehrt. Im Jahre 1668
13kam seine |Cometographia, ebenfalls zu Danzig, und in Folio398
14heraus. Von seinerMachina Coelestiszu welcher er die Kupfer
15mit eigener Hand zeichnete, kam der erste Theil 1673, der zweyte
161679, beyde zu Danzig in Folio heraus. Der zweyte Theil ist eines
17der seltensten Bücher, weil in einer Feuersbrunst, welche 1680
18sein Haus sammt der Sternwarte verzehrte, die ganze Auflage,
19die in seiner eigenen Druckerey verfertiget war, verbrannte. –
20Ludwig XIV. gab Hevel Pension, auf Betreibung Colberts,
21welchem Hevel seine Cometographie dedicirte.
22DieCarte de la Lune deJean Domin. Cassini, wurde von
23de la Lande zu Paris, ohne Jahrzahl heraus gegeben. Sie hat
2419 Pariser Zoll im Durchmesser, und ist die größte Mondskarte.
25Es ist keine Vollmonds-Karte, so wie auch die Mayersche keine |
26ist, der sie doch an Genauigkeit nachzustehen scheint.399
27Nach Hevel hat sich um den Mond Niemand verdienter ge-
28macht, als Tobias Mayer, und Oberamtmann Schröter zu Lili-
29enthal. Mayer hatte den Gedanken Mondglobos∗zu machen.
30Seine Zeichnungen besonders sind vortreflich. Er hat jeden Berg
31mit Schatten aufgetragen. Er kam schon so weit, daß er anfing
32Segmente zu Mondskugeln zu machen. – Abt Schmidt zu Helm-
33städt soll schon einen Globus gehabt haben, auf dem die Tiefen
34der Meere und Höhen der Berge angebracht waren.
35Schröters†Werk heißt:Se|lenotopographische Fragmente zur400
36genauern Kenntniss der Mondesfläche.Göttingen, 1791, 4. mit