II. Theorische Astronomie. 4. Von den Planeten.
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1Entdeckung für einen wirklichen Ring erklärt. Cassini sah zuerst
2einen Streifen am Ring, im Jahr 1715; Schort wollte hernach
3mehrere gesehen haben. Dieß bestätigte sich aber nicht. | Nun504
4kam aber Herschel und machte im Jahre 1778 die Entdeckung,
5daß es zwey Ringe wären. Nach seiner Bestimmung hat der innere
6Durchmesser
7des kleinsten Ringes5900 M.
8der äußere6510 M.
9der innere Durchmesser des großen Ringes7749 M.
10der äußere8300 M.
11die Breite des innern Ringes805 M.
12die Breite des äußern280 M.
13die Breite des Zwischenraums115 M.
14Die Dicke des Ringes schätzt Herschel auf 250 deutsche Mei-
15len, also so groß, als die Dicke des 7. Trabanten. Er bediente
16sich dazu dieses Trabantens, und bemerkte dabey ein sonderba-
17res Phänomen. Er sah den Trabanten, wie er hinter den Ring
18trat, auf beyden Seiten desselben. Dieß geschah durch die Refrak-
19tion, wodurch der Stern von beyden Seiten gehoben wurde. –
20Die Neigung des Ringes gegen die Bahn beträgt 31°20' Her-
21schel bestimmte die Umdrehung des Ringes aus 300 Revolutio-
22nen, zu 11h15'12". Kant hat lange vorher gera|then, daß er sich505
23in 10 Stunden umdrehen müsse. Man sehe: Allgem. Naturgesch.
24und Theorie des Himmels (von Kant) Königsberg und Leipzig
251755.
26Der Ring verschwindet zuweilen. Davon giebt es dreyerley
27Ursachen.
281.Wenn er nicht von der Sonne erleuchtet wird.
292.Wenn der Durchschnitt durch unsere Erde geht.
303.Wenn er von der Erde beschattet wird.
31Da der Saturn 30 Jahre braucht um die Sonne herumzukommen,
32so kann man leicht berechnen, wie oft sich diese Erscheinung
33ereignen müsse. Die nächste wird seyn am 17. Juny 1803.
34Man hat ein eigenes Modell, um die Abstände und die Breiten
35der Ringe des Saturns darzustellen. Die Dimension desselben ist
36folgende: Es ist, nach Fig. 55