II. Theorische Astronomie. 5. Von den Kometen.
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1gesehen, und die darauf folgenden Tage beobachtet. Dörfel ein
2Prediger zu Plauen im Voigtlande, und nachher Superintendent zu
3Weida beobachtete ihn bald nachher am ersteren Ort, und dieses
4vortrefflichen Mannes Beobachtung, und seine Bemühungen, | sie529
5in ein System zu bringen, hat man zuerst∗die Entdeckung zu dan-
6ken, daß die Kometen sich in einem Kegelschnitt bewegen, und
7daß die Sonne in dem Brennpunkt dieser Linie stehe, und diese
8Behauptungen stützten sich nicht auf Muthmassungen, sondern
9hier war Alles geometrische Demonstration. Er schloß zwar, die-
10ser Kegelschnitt sey eine Parabel, welches er nicht ist: allein dieses
11kann bey einer so langen Ellipse, welches er wirklich ist, von der
12wir nur ein sehr kleines Stück übersehen, für gar keinen Fehler
13gerechnet werden, | wenigstens für keinen der Beobachtung. Noch530
14jetzt nehmen die Astronomen, zur Erleichterung der Rechnung,
15anfangs an, das Stück der Kometenbahn, das man übersieht, sey
16eine Parabel. – Es ist Newton, dem die Ehre der ersten wahren
17Kometen-Theorie gebührt.
18Nach dieser Theorie sind die Kometen eben so wie die Planeten,
19dauernde Weltkörper, und bewegen sich wie diese den ewigen
20Gesetzen der Schwere gehorchend – in elliptischen Bahnen um
21unsere Sonne, die sich in einem der beyden Brennpunkte der-
22selben befindet. – Um den Unterschied zwischen Parabel und
23Ellipse und den übrigen Kegelschnitten zu behalten, muß man aus
24der höheren Mechanik merken: Wenn sich die Centripetalkraft
25verhält wie
261 : 1 ,so entsteht der Cirkel
271 :√2 ,die Parabel.
281 :√2 + xdie Hyperbel.
291 :√2 − xdie Ellipse.
30Aber in dem letzten Falle muß x kleiner seyn, als 1; in dem
31zweyten Falle kann es was immer bedeuten. Wird in | dem letzten531
32Falle x = 0, so wird die Ellipse zur Parabel.