II. Theorische Astronomie. 5. Von den Kometen.
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1entfernt, daß sie ihre Schwere gegen ihn größtentheils verliert,
2und also von dem Sonnenlicht hinter den Kometen hinaus getrie-
3ben wird. Allein dieser Hypothese ist zweyerley entgegen∗. Ein-
4mahl hält ja Euler selbst das Licht nur für eine Modification des
5Aethers und nicht für einen Körper; und dann, auch angenom-
6men, daß es ein Körper wäre, so hat man ja noch keine Erfahrung,
7daß das Licht etwas zurückzustoßen vermöge. Man hat zwar
8im luftleeren Raume mit Amiantfaden Versuche gemacht. Al|lein562
9diese Versuche sind doch viel zu roh. Man kann ja nie einen Raum
10ganz luftleer bekommen. Das torricellische Vakuum selbst
11kann man nicht einmahl von Quecksilber ganz reinigen, weil sich
12die Feuermaterie aus keinem Raum ganz entfernen läßt, und diese
13also Dämpfe erzeugt. So nahm Lichtenberg das selbst wieder
14zurück, was er im Götting. Taschenbuche für das Jahr 1787 über
15die Eulersche Hypothese sagte.
16Newton hält den ganzen Weltraum mit einer subtilen Materie
17angefüllt – wogegen sich nichts einwenden läßt; er läßt ferner
18durch die Einwirkung der Sonne auf die Kometen Dämpfe ent-
19stehen, die noch subtiler, als jene Materie sind. Da nun für unser
20ganzes Sonnensystem, die Sonne unten, so wie für unsere Erde
21der Mittelpunkt derselben ist: so steigen jene Dämpfe in dieser
22Materie in die Höhe, wie etwa der Rauch auf unserer Erde auf-
23steigt. Man denke an eine ausgeloschene umgestürzte Fackel. –
24Dieser Meynung | sind noch die Meisten zugethan†. Der Himmel563
25gebe nur, daß nun bey der herrlichen Einrichtung der optischen
26Instrumente, ein Komet vor die Sonne oder den Mond zu stehen
27komme! Dann | würde man wahrscheinlich über diese Meynung564
28ganz ins Reine kommen.