1daß es bis zur Sättigung gehen sollte. Wird gewöhnliches Wasser
2von 60°Fahrenheit mit Salzsäure saturirt, so macht die letztere
313von demselben aus. Das Seewasser aber enthält gewöhnlich
4nur17
Salzwasser, das oft bis auf 140herab|sinkt. Nach Lavoisier28
5befinden sich in 40 Pfund Seewasser.
68 Unz.6 Drach.32 GranKochsalz
7–"4"26"Glaubersalz
81"5"10"Kochsalz m. Kalkerd.
91"–"–"Kochsalz m. Bitterer.
10Bey diesem bedeutenden Salzgehalt, hat das Meerwasser noch
11überdieß eine widerliche Bitterkeit, so, daß es zum Trinken ganz
12untauglich ist. Indeß in einiger Tiefe findet man es doch schon
13so, daß es zum Kochen gebraucht werden kann. Man bedient
14sich, um es aus der Tiefe herauf zu holen, einer ganz einfachen
15Verrichtung. Ein cylindrisches Gefäß von Bley, dessen oberer und
16unterer Boden mit Ventilen versehen sind, die sich beyde gegen
17oben öffnen, wird an einem Tau in die See hinab gelassen. Im
18Hinuntersinken läßt es laut dieser Einrichtung alles Wasser durch
19sich hindurch. Sobald es aber in der Tiefe ist, aus welcher man
20das Wasser haben | will, und es herauf gezogen wird, schließen29
21sich die Ventile, ohne sich wieder zu öffnen, und man erhält also
22das eingeschlossene Wasser.
23Nun hat man auch das Seewasser destilliren gelernt, so daß
24man es auch trinken kann. Aber freylich gehört dazu so viel Holz
25und Raum im Schiffe, daß man nur sehr wenig erhält, und nie die
26ganze Besatzung eines Schiffes damit versehen werden kann. Siehe
27hierüber wieder das klassische Buch von Forster. Irwing erhielt
28für die Angabe seiner ganz einfachen Destillirmaschine von dem
29englischen Parlamente eine Belohnung von 4000 Pfund Sterling.
30Merkwürdig ist es, daß das gefrorne Seewasser süß ist. In
31Birchs history of the royal Society(Tom.I. S. 132.) wird ange-
32führt, daß um das Jahr 1662. in Holland aus dem Seewasser
33Bier gebraut wurde. Die Versuche der Herren Higgins und |
34Nairnes in England fielen zwar conträr aus, da das Eis des erstern30
35gesalzen, das des letztern ungesalzen blieb. Allein das Eis des
36ersteren gefror cellulös und porös, in welchen Cellulis sich noch
37Salztheile erhielten. Wenn das Gefrieren richtig von statten geht,
38muß das Salz immer zu Boden sinken. Lichtenberg stellte dar-
39über am 15. Dec. 1788, bey einer Kälte von 19°R. einen Versuch
40an. Er ließ Seewasser, das er sich absichtlich kommen ließ, in