Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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1Wasser bis zum höchsten Punkt des communicirenden Schenkels
2G steigt.
3Der Gehalt der Quellen ist sehr verschieden. Die Untersuchung
4desselben gehört in die Wasser-Chemie. Reines Wasser giebt es
5in der Natur nicht, weil es da keine reine Gefäße für dasselbe
6giebt. Das Regenwasser ist noch | am reinsten, wenn es lange66
7hintereinander regnet. In Göttingen wirds also oft rein. – Wasser
8verbindet sich mit heterogenen Dingen, entweder
9a. Durch mechanisches Gemeng. Dieß setzt sich am Ende wieder
10zu Boden, wie in der gelben Leine bey Göttingen. Auf diese
11Art ist auch ein großer Theil der angeschwemmten Länder
12entstanden. Oder
13b. Durch Auflösung. Unser gewöhnliches Brunnwasser enthält
14Kalkerde und Luftsäure. Die erstere wird man sogleich gewahr,
15wenn man Laugensalz in das Wasser gießt. Das schlägt den
16Kalk nieder, und giebt dem Wasser eine ganz weisse milch-
17farbe Gestalt. Auch im kochenden Wasser z.B. in Theekesseln
18setzt sich der Kalk an. Das Göttingische reine Trinkwasser
19enthält eine artige Menge Kalk; deßwegen verursacht es aber
20keine Blasensteine. Auch Salz findet man mit dem Quellwasser
21verbun|den. Da darf man aber nicht an Salzsteinfelsen den-67
22ken, die das Reservoir desselben wären. Wollte man hingegen
23einwenden, wie doch sonst die Salzquellen so lange bestehen
24könnten: so darf man sich nur erinnern, daß ein Salzwürfel
25von 860 Fuß, jährlich 30000 Centner Salzwasser abwerfen,
26und 30000 Jahre dauern kann.
27Enthalten die Quellen viel mineralische Theile, so heissen sie
28Gesundbrunnen oder Bäder. Diese sind wieder entweder kalte
29oder warme.
30Von jenen sind die berühmtesten in Deutschland das Pyrmon-
31ter, das Selzer und das zu Spaa. Das erste enthält19, das zweyte38,
32das dritte14fixe Luft. Von den warmen Wässern sind in Deutsch-
33land die berühmtesten, das Aachner, das Carlsbader und das
34Wißbadner. Und hier entsteht die Frage: woher doch die Wärme
35oder gar die Hitze derselben? Vergräbt man | Eisenfeilstaub, pul-68
36verisirten Schwefel und Wasser in gleichen Theilen in die Erde,
37so entsteht eine Erhitzung dieser Mischung. Nimmt man große
38Quantitäten von jedem z.B. 25 Pf. und macht einen Teig daraus
39und vergräbt ihn in die Erde, so entzündet sich diese Mischung