I. 6. Richtung des Magnets nach den Weltgegenden.
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1si approximes ferrum versus angulum Zoron, convertit se ferrum
2ad Zoron, et si ad oppositum angulum approximes, convertit se
3directe ad Azon. Es ist nun freylich höchst wahrscheinlich, daß die
4ganze Stelle untergeschoben ist, denn sonst wäre die Sache gewiß
5bekannter, und es müßte sich darüber in Schriften etwas finden,
6da das utuntur nautae, gar zu schlechtweg gesagt wird. Allein
7Forster sagt mit Recht, da Vincentius Bellovacensis ums Jahr
81244 schrieb und etwa 1262 oder 64 gestorben ist; Albertus
9Magnus aber, 1206 oder gar 1193 geboren und 1280 starb | so95
10beweist diese Stelle gewiß, daß der Compaß den Schiffern schon
11ums Jahr 1245 etwa bekannt gewesen. Die Nahmen Zoron, Azon
12sind zwar fremde und weder griechisch, noch hebräisch, noch
13arabisch; Forster meynt sie könnten verschrieben seyn, und Nord
14und Sor(soll wohl heißen Sud,also auch verschrieben) geheissen
15haben. Die Lilie verräth ohnehin französischen Ursprung, und
16Gioja habe sie etwa nur verbessert oder den Gebrauch erleichtert.
17(Dieses nicht; sondern Gioja setzte sie den damahligen Königen
18von Neapel aus dem Hause Anjou zu Ehren auf die Nadel. Amalfi
19liegt im Neapolitanischen.)
20Guyot von Provins, einer Stadt in der Landschaft Brie, in der
21Diöces von Sens, ein alter französischer Dichter des 12ten Jahrh.
22(1181 war er am Hofe des Kaisers Friedrich I. zu Maynz), hat
23ein satyrisches Gedicht geschrieben, unter dem Titel: la Bible de|
24Guyot, worin die Laster aller Stände geschildert werden, und96
25einen Roman von der Rose. Im letztern stehen die Verse, worin die
26Polarität des Magnets deutlich vorkömmt. Das Werkzeug heißt
27da Marinette. Die Verse finden sich auch bey Gehler und lauten
28folgendermassen:
29Icelle etoile ne se muet;
30Un art font, qui mentir ne puet
31Par vertu de la Marinette
32Une pierre laide noirette
33Ou le fer volontiers se joint;
34Arius Froda Polyhistor, war ein sehr berühmter Isländer des
3511ten und 12ten Jahrh. (geb. 1068, gestorb. 1148). Er schrieb
36ein großes Werk: Vitas Regum Norvegiae, das aber verloren ist,
37und man hat nichts übrig von ihm, als einen kleinen Traktat von
38Island, der den Nahmen: Schedae Arii Polyhistoris führt, ausser,
39was in den spätern Chroniken, aus seinem grö|ßeren Werke ange-97
40führt wird. In denSchedisdes Arii kömmt von dem Magneten