I. 6. Richtung des Magnets nach den Weltgegenden.
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1Mayer bedienen | mußte (er selbst nennt sie crassiores), um die105
2Hauptgrößen bey seiner Hypothese fest zu setzen.∗
3Ganz verschieden von der bisherigen Abweichung der Magnet-106
4nadel ist die tägliche Abweichung derselben (variatio diurna).
5Wenn man diese bemerken will, muß man sehr vorsichtig zu
6Werke gehen und einen sehr feinen Magnet haben. Den hängt
7man frey an einen ganz dünnen Seidenfaden auf, und bedeckt ihn
8mit einer gläsernen Kapsel, damit die äußere Luft keine Wirkung
9auf die Bewegung desselben habe. Auch muß dabey ein Ver-
10größerungs-Glas angebracht seyn, um die Abweichung genauer
11bemerken zu kön|nen.†So hat man gefunden, daß die Magnetna-107
12del in Göttingen von Sonnenaufgang an bis um 3 Uhr Nachmittag
13nach Westen abweicht; dann kömmt ein Stillstand von einer
14Stunde, und endlich geht sie wieder zurück. Dieß ist aus 4423
15Beobachtungen bestätigt. – Die Magnetnadel geht also immer
16der Sonne nach; eben so, wie es auch mit dem Laufe der Sonne
17ein Zunehmen und Abnehmen der Luftelektricität giebt. Canton
18hat dieß durch Versuche vollkommen bestätigt gefunden; und
19man nimmt mit ihm allgemein an, daß die tägliche Abweichung
20der Magnetnadel durch die Wärme bewirkt wer|de, welche die108
21anziehende Kraft, des Magnets schwächt. – Auch Saussüre stellte