I. 6. Richtung des Magnets nach den Weltgegenden.
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1Gegenden aber die südliche Hälfte schwerer wird, als sie vorher
2war, und daß also dieselbe mit der Ebene des Horizonts oder
3mit der Horizontallinie einen Winkel macht. Dieser Winkel heißt
4denn die Neigung der Magnetnadel (inclinatio acus magneticae).
5In Göttingen beträgt dieser Winkel 73 Grade; auf der Hudsons-
6bay 90°am Aequator ist er null.
7Die Veränderungen der Inklination sind viel unbeträchtlicher,
8als die der Deklination. In England betrug sie z.B. im J. 1676,
975°, im J. 1776, 73°47'. Den 17 Dec. 1774 war die Inklination
10auf dem Königlichen Observatorio zu Richmond auf der einen
11Seite der Mauer 72°40', auf der andern Seite 73°, folglich das
12arithmetische Mittel 72°50'.
13Ein sehr schönes Inklinatorium ist vom Künstler Drechsler |
14zu Hannover, welchesFig.6 darstellt. ac ist eine Wasserwage, bey112
15b sind Rollen, um die Friktion zu vermindern. Auf der Hudsons-
16bay würde also die Magnetnadel senkrecht stehen, in Göttingen
17unter einem Winkel von 73°sich neigen und am Äquator ganz
18horizontal zu liegen kommen. Mit der Schraube d kann man dem
19Inklinatorio verschiedene Richtungen geben.∗
20Im Allgemeinen kann wohl die Ursache der Inklination in
21nichts anderem liegen, als daß die Pole des Erdmagnets | nicht113
22gleich stark auf die Pole der Magnetnadel wirken.
23Mayer’s Hypothese erklärt auch das Phänomen der magne-
24tischen Inklination; und auch hier stimmen die Folgerungen aus
25derselben mit den wirklichen Beobachtungen ziemlich gut zusam-
26men wie aus folgender Tabelle erhellt.
27Neigungen
28gefolgert.beobachtet.
29Paris71
°9'Nördl.73°0'Nördl.
30Berlin71 46"71 45"
31Torneä75 38"770"
32Quito34 48"170"
33Am Cap42 47Südl.41 bis 43Südl.